Jakob ist gescheitert, der alter Weg bei Disla wird zerstört.

Zerstörung vollstrecken

Jakob hat sich gegen die Zerstörung einer Landschaft bei Disentis gewehrt. Vergeblich. Die Meliorationsstrasse darf lastwagengerecht in die Landschaft gewuchtet werden. Ein Rück- und Ausblick.

Ich fasse zusammen: Bei Disla, einem Weiler auf dem Weg nach Disentis, führt seit vielen Jahren der alte Weg durch die Landschaft. Weil ich immer wieder bei einem guten Freund dort oben zu Besuch bin, kenne ich ihn gut. Im Zuge einer Melioration soll die alte Strasse nun für Lastwagen und grosse Traktoren fahrbar gemacht werden. Der Schriftsteller Leo Tuor, der unweit von Disla lebt, Giusep Nay, der ehemalige Präsident des Bundesgerichtes, und ich haben im Frühling auf den Putz gehauen: «Das geht nicht. Diese Strasse ist eine Zerstörung. Aufhören.» Zerstörung mit System Neben der Zerstörung des kleinen Ortes, ist der Unverstand ja endemisch – mit Millionen werden im Alpenraum nach wie vor Meliorationen mit dem Besteck des letzten Jahrhunderts gemacht: Ohne Rücksicht auf das, was da ist. Dem Reklamieren angeschlossen haben sich eine Reihe Umweltverbände und intensiv hat sich Ludmila Seifert vom Bündner Heimatschutz eingesetzt. Ihr Verein hat in der unmittelbaren Umgebung der geplanten Zerstörung noch weitere unvernünftige Eingriffe zu bekämpfen. Der Einspruch fand in und ausserhalb der Region gute Unterstützung, das Verwaltungsgericht verhängte einen Baustopp, dicke Dossiers reisten hin und her. Das ISOS und andere einschlägige Inventare nennen den Weg ein «national bedeutsames Objekt». Die Eidgenössische Kommission für Natur- und Heimatschutz ENHK stützte unseren Widerstand: Der geplante Strassenbau sei «eine schwerwiegende Beeinträchtigung». Gescheitert Der Widerstand gegen den unsinnigen Strassenbau ist nun gescheitert, das Departement für Volkswirtschaft und Soziales des Kantons Graubünden hat den Rekurs angewiesen. Der Heimatschutz wird den Entscheid wegen geringer Erfolgsaussichten nicht vom Verwaltungsgericht beurteilen lassen. Die Tiefbaumaschinen fahren auf, ein Stücklein Landschaft wird, wie es Ludmila Seifert nüchtern sagt «mit irrever...
Zerstörung vollstrecken

Jakob hat sich gegen die Zerstörung einer Landschaft bei Disentis gewehrt. Vergeblich. Die Meliorationsstrasse darf lastwagengerecht in die Landschaft gewuchtet werden. Ein Rück- und Ausblick.

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