Da können mir die Zeitungen schon berichten, die Coronagrippe sei relativ zu sehen; relativ zu den Krebstoten wegen der Zigaretten, relativ zu den Toten des Verkehrs und relativ zu den Toten wegen der normalen Grippe.  Dass ich, wenn ich fleissig die Hände wasche und mich nicht anhusten lasse, wohl glimpflich wegkäme. Immerhin gibt es grausige biologische Gewissheiten – alte Menschen und erst noch kranke sind stark gefährdet. Und es gibt soziale Gewissheiten. Die Angst legt das dynamische Kapital lahm und legt es um in den archaischen, mystisch glänzenden Schatz der grossen Ruhe im Tresor: Die Aktienkurse fallen, der Goldkurs steigt. Kurzarbeit für Künstler Auch kulturell und künstlerisch bewegt sich allerhand – das Verbot für Veranstaltungen über 1000 Personen zeigt die ungemein gewachsene wirtschaftliche Bedeutung von Kultur und Kunst. Kultur und Kunst als Veranstaltungen setzen Geldberge um, die der Maschinenindustrie nahe kommen, vorab wenn wir sie mit dem Tourismus verknüpfen. Und neben den grossen Veranstaltungen sind ja tausende kleine abgesagt worden und werden es noch – sehr viel Einkommen für Künstlerinnen geht in der Volksgesundheit verloren. Die Kultur- und Freizeitindustrie wird sich zu wehren wissen. Ihren Autoren, Musikerinnen, Cineasten, Barkeepern und Tänzerinnen aber geht wie den Bauern in der Lebensmittelindustrie – sie haben als unverzichtbare Täter den kleinsten Profit. Es ist unbedingt nötig, dass sie im Regime der Kurzarbeit, mit dem wirtschaftliche Folgen von Corona für die etablierte Wirtschaft aufgefangen werden sollen, nicht vergessen gehen. Bazille fördert Tanz und Literatur Ich habe auch ein neues Wort gelernt in den letzten Tagen: Social Distancing. Es ist eine soziale Praxis. Sie schöpft Design. Neulich traf ich Graubündens Kulturminister Jon Domenig Parolini. Ich frug, wie denn die Regierung nun grüsse auf dem politisc...