Hochparterres Chefredaktor Köbi Gantenbein

Unter Etruskern - eine Theorie der Schönheit

Letzte Gelegenheit! Noch bis am 18. Februar ist in Schaffhausen eine bemerkenswerte Ausstellung zu sehen: Etrusker. Hingehen!

Meist ist es so: Höre ich von einer bemerkenswerten Ausstellung, nehme ich mir vor, sie kurz nach der Vernissage zu besuchen. Das verpasse ich und stelle vier Monate später fest – nun ist die Türe zu. Ab und zu hilft mir der Erfolg einer Schau. Sie wird verlängert. So die "Etrusker. Antike Hochkultur im Schatten Roms." Sie ist im Museum zu Allerheiligen noch bis zum 18. Februar zu sehen. Ich empfehle nicht nur den historisch Neugierigen die Fahrt nach Schaffhausen, sondern vorab den Designern und Gestalterinnen. Sie sehen 250 Vasen, Schmuckstücke, Geräte für den Alltag, Waffen, Statuetten und Urnen – einen Spiegel einer Kultur, die um 800 vor Christus sich zu regen begann und im Jahrhundert vor Christus auströpfelte in die römische Welt. Die Ausstellung bietet unmittelbaren Genuss dem Auge und mittelbaren Genuss der Theorie der Schönheit. Unmittelbar schönUnmittelbar schön – die Kunstfertigkeit der Objekte bezaubert. Leider darf man wie immer nur schauen, nicht berühren. Die Etrusker waren eine Hochkultur des Metalls und der Erde. In den Bergen ihrer Stadtstaaten, wo heute die Toskana ist (tusci nannten die Römer die Etrusker), gab es reiche Erzvorkommen. Sie exportierten Eisen, hielten aber auch die Profitkette beisammen und segelten zum Höhenflug des Schmiedens, Drückens, Walzens, Giessens und Pressens. Hauchdünne Schmuckstücke, dünnwandige Schalen, feingliedrige Teile mit komplexen Scharnieren zueinander gefügt. Kaum ein Objekt ist belassen, da war ein munteres Ziselieren und Gravieren, Treiben und wohl auch Färben. Nebst den Schmuckstücken, Hausgeräten, Urnen und Kultgegenständen, Statuetten in Bronzeguss – gelehrige Schüler der Griechen und orientalischer Kulturen waren die Etrusker. Das zeigen auch die Keramikwaren – fein wie chinesisches Porzellan die Waren für den vornehmen Haushalt und massenhaft robust als Gefässe, um Wein, Oliven,...
Unter Etruskern - eine Theorie der Schönheit

Letzte Gelegenheit! Noch bis am 18. Februar ist in Schaffhausen eine bemerkenswerte Ausstellung zu sehen: Etrusker. Hingehen!

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