Jakob über das Unternehmertum der Stadt Zürich in den Alpen und den Stolz von 7000 Fotografien.

Heldenbilder der Elektrizität

Das Stadtarchiv Zürich stellt Fotografien über den Bau der Staumauern und Kraftwerke in Graubünden und an der Limmat aus – eine Schweizer Heldengeschichte. Pressieren: Sie ist nur noch bis Freitag zu sehen.

Wie Stelzen stehen die filigran gestalteten Masten für die Hochspannungsleitungen in den schwarzweissen Landschaftsfotografien, zeigen hoch oben turnende Monteure, tragen schwere Kabel durch die Luft. Die Kabelstrassen beginnen bei den Stromzentralen des Elekrizitätswerkes der Stadt Zürich ewz im Bergell, im Oberhalbstein und im Domleschg und transportieren den Strom über 250 km bis in die Stadt. Als Schlösser und Kathedralen haben Architekten wie Gustav Gull die Fabrikbauten für den Strom in die Berglandschaft gestellt – völlig fremd, und selbstbewusst wollte die Stadt ihr «bestes bauliches Vermögen» in die Wildnis tragen. Haushohe Trax und Bagger, keck blickende Arbeiter mit Beret auf dem schwarzen Lockenkopf, Ingenieure mit Kravatte, Gamaschen und Zigaretten im Mundwinkel und unglaubliche Verschiebungen von Terrain – in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts sind Teile der alpinen Landschaft Graubündens mit Stauseen, Staumauern, Ausgleichsbecken, Stromzentralen und Hochspannungsleitungen sichtbar mit Hochbau und mit kilometerlangen Stollenbauten im Untergrund umgebaut worden, um elektrische Energie für die Stadt Zürich zu fabrizieren – auch dazu gibt es hunderte Bilder. Der Staat war Planer, Bauherr, Organisator und profitorientierter Verkäufer. Die Stadt Zürich und ihr ewz waren darin Pioniere – europaweit. Politisch, in dem sie die Nachfrage nach Strom kräftig geschürt und das Vermögen, sie zu decken, eingesetzt hat, um so die Macht der Stadt und der Stadtverwaltung zu fördern; technisch, indem die Stadt die besten Ingenieure aus privaten Firmen zu sich geholt hat; unternehmerisch, in dem der Stadtrat erhebliche Risiken gewagt hat – strotzend vor Selbstbewusstsein, dass er die kühnen Unternehmen schon schaukeln können wird und kulturell, indem die Vorbereitung und der Bau der gigantischen Anlagen zuerst im Limmattal, dann im Wägital in den Vor...
Heldenbilder der Elektrizität

Das Stadtarchiv Zürich stellt Fotografien über den Bau der Staumauern und Kraftwerke in Graubünden und an der Limmat aus – eine Schweizer Heldengeschichte. Pressieren: Sie ist nur noch bis Freitag zu sehen.

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