Mit 8 zu 5 Stimmen will die Kommission des Ständerates ermöglichen, dass nicht mehr gebrauchte Ställe auf Maiensässen und anderswo ausserhalb der Bauzonen Ferienhäuser werden können. Sie lehnt zwar die Standesinitiative der Kantone Graubünden und Wallis ab, aber sie will das Anliegen in die laufende, zweite Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG) aufnehmen. Das ist aus drei Gründen ein falscher Entscheid. Der erste Grund. Der nicht mehr gebrauchte Stall soll ein Ferienhaus werden. Es geht um 20 – 25 000 Bauten ausserhalb der Bauzone allein in Graubünden. Ach ja, und «massvoll» soll umgebaut werden, sagen die Promotoren. Was das heisst, zeigt jede Wanderung – die umgebauten Maiensässe sind ein fröhliches Babylon. Halbe Baumärkte werden für private Gestaltungsräusche auf die Höhen gehievt und viel Herzblut wird für Design- und Komfort auf dem Berg vergossen. Es gibt keinen Grund, halbwegs unversehrte Landschaften für private Leidenschaften zu öffnen. Die einen wollen solche Wohnung für sich, die andern, weil ein gutes Geschäft winkt – ein Stall wird plötzlich 300 000 Franken schwer. Gewiss, das ist angemessen für ein erstrangiges Kulturgut, wie die Ausbauer den Stall nennen. Aber dieses in ein Haus umgenutzte Kulturgut will zudem Erschliessungen für das Automobil und den Quad – komfortabel befahrbare Strassen, Parkplätze, Abgrenzungen. Der zweite Grund: Der Stall weit draussen und der hoch oben sind Produktionsmittel einer untergegangen Welt. Er verdient Respekt. Respekt heisst auch, er darf in Schönheit zusammenfallen. Es gibt in den Dörfern weit verstreut über die Alpen Ställe mehr als genug ungebrauchte Häuser. Es ist keine kulturelle Leistung, alte Ställe in weiter Flur in Ferienhäuser umzubauen. Sie haben ihre Zeit verloren, sie dürfen schlafen und zusammenfallen. Der dritte Grund: Die Stallumbauer sind ideologischen Täter. Sie...