Hochparterre im März 2025

Hochparterre im März 2025

Wie Thomas Schätti den Therma-Nachlass rettet, wie die Siedlung Guggach polarisiert und ein Plädoyer für Gleichstellung und Partizipation in der Planung: Dies und mehr gibt es in unserer Märzausgabe.

Die erste Ausgabe von Hochparterre, veröffentlicht im November 1988, stiess in akademischen Kreisen auf wenig Gegenliebe. Dr. Niklaus Flüeler beispielsweise, Wissenschaftsjournalist bei der damals noch unverdächtigen ‹Weltwoche›, schrieb über die bunte neue Architektur- und Designzeitschrift: «Der auf Sprachbombast sensibilisierte Leser merkt meist schon bald, dass sich hier Redaktion und Verlag wie das Kind im finsteren Kohlenkeller mit vielen eigenen lauten Worten Mut zu machen und ihre eigene Unsicherheit zu überspielen trachten.» Wahrlich ein kunstvoll konstruierter Satz!

35 Jahre später dürfen wir mit leiser Genugtuung feststellen, dass Hochparterre im Kreis der seriösen Architekturmagazine angekommen ist. Mehr noch: Die Sprache, die wir pflegen, und die Wörter, die wir schreiben, sind Gegenstand eines Forschungsprojekts geworden. Julia Krasselt und Andri Gerber von der ZHAW untersuchen mit Methoden der Korpuslinguistik, wie sich die Sprache der drei grossen Schweizer Architekturzeitschriften Hochparterre, ‹Tec21› und ‹Werk, Bauen + Wohnen› im Lauf der letzten Jahrzehnte verändert hat und wie sich die einzelnen Publikationen im Sprachgebrauch unterscheiden. Dass Hochparterre im Vergleich als besonders kritische Stimme hervorsticht, nehmen wir erfreut zur Kenntnis. Ob dies noch immer mit «Sprachbombast» und «lauten Worten» einhergeht, mag die Leserin nach der Lektüre dieses Hefts selbst entscheiden. Viel Vergnügen! Marcel Bächtiger

 

Das sind Hochparterres grosse Geschichten im März 2025:

Auf heisser Spur
Fast wäre die Geschichte der Glarner Elektropionierin Therma in Vergessenheit geraten. Doch dann entschied der Unternehmer Thomas Schätti, ihr ein Denkmal zu setzen.
Text: Mirjam Rombach

«Sprache konstruiert auch etwas»
Wie schreiben wir eigentlich über Architektur? Erstmals versucht ein Forschungsprojekt, die Sprache der Schweizer Architekturzeitschriften systematisch zu entschlüsseln.
Interview: Tamino Kuny und Marcel Bächtiger

Baukultur zum Wegwerfen
Zahlreiche Kehrichtverbrennungsanlagen sollen in den nächsten Jahren durch Neubauten ersetzt werden. Ist der Abriss der ikonischen Bauten gerechtfertigt?
Text: Elischa Bischof

Entspannt verdichtet
Mit gestalterischem Geschick und einem guten Gespür für den Ort haben Rahbaran Hürzeler aus einem unscheinbaren Hinterhof in Basel einen qualitätsvollen Wohnhof gemacht.
Text: Deborah Fehlmann

Lieber Planer
Die männliche Perspektive unterscheidet sich massgeblich von derjenigen anderer Bevölkerungsgruppen, insbesondere von der weiblichen.
Ein Brief von Joris Jehle

Die Provokation des Kostengünstigen
Die Zürcher Wohn- und Gewerbesiedlung Guggach von Donet Schäfer Reimer Architekten ist suffizient und kostengünstig. Und sie spaltet die Gemüter.
Text: Marcel Bächtiger

Trennen und verbinden
Grüngürtel sichern die Lesbarkeit der Landschaft. Wo die  Gebiete sich schnell entwickeln, sind diese gliedernden Freiräume aber bedroht. Wie lassen sie sich integral planen?
Text: Christine Meier

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