Für ihre Recherche zum Interview mit der Designhistorikerin Paola De Martin hat Mirjam Rombach die 23 Mitarbeitenden von Hochparterre nach ihrer sozialen Herkunft befragt.
Es gibt aktuell keine Zahlen zur Zusammensetzung von Schweizer Redaktionen. Daten aus Deutschland lassen vermuten, dass viele der Redaktionsmitglieder hierzulande der gehobenen Mittelschicht entstammen. Wo stehen wir, die 23 Mitarbeitenden von Hochparterre? Ein kurzer Blick in unsere Biografien zeigt: Was die soziale Herkunft betrifft, sind wir ziemlich durchschnittlich. Vielen unserer Herkunftsfamilien ist der Aufstieg in die Mittelklasse gelungen, sie widerspiegeln quasi die Schweizer Wirtschaftsgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Immerhin sieben unserer Grossväter haben studiert, aber keine unserer Grossmütter. Von ihnen wissen wir oft nicht einmal, ob sie vor ihrer Arbeit als Hausfrau einen Beruf erlernt hatten. Andere waren Krankenschwestern oder haben als Dienstmädchen, in Fabriken oder den Bauernhöfen und Betrieben ihrer Eltern gearbeitet. Rund sieben von uns stammen aus Haushalten, in denen der Vater studiert hat. Bei einem davon hat auch die Mutter studiert. Auch der Grossteil von uns hat ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium absolviert. Was auffällt, ist eine Affinität zum Bau: In unseren Stammbäumen gibt es Zimmermänner und Dachdeckermeister, Bauingenieure und Bauunternehmer, Bauführer, Malermeister, Maurer und Poliere sowie eine Hochbauzeichnerin. Und ja, auch vier Architekten sind vertreten. Aber auch Hufschmiede, Putzfrauen, Kaminfeger, Kauffrauen, Köche, eine Porzellanmalerin, eine Yogalehrerin und ein Orgelspieler.
In Sachen Geschlecht sind wir relativ ausgeglichen, 13 Frauen stehen 10 Männern gegenüber. Was das Alter angeht, zeigt unsere Redaktion kein sehr heterogenes Bild. Fünf von uns sind in den Sechzigern geboren, sieben in den Siebzigern, acht in den Achtzigern, nur drei sind jünger. Alle von uns sind weiss, und nur wenige haben einen Migrationshintergrund. Eingewanderte Verwandte stammten meist aus Deutschland, seltener aus Italien, den...
Das soziale Erbe bei Hochparterre
Für ihre Recherche zum Interview mit der Designhistorikerin Paola De Martin hat Mirjam Rombach die 23 Mitarbeitenden von Hochparterre nach ihrer sozialen Herkunft befragt.
10.06.2024 09:30