In seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung «Ein Quadratmeter pro Sekunde» verweist Köbi Gantenbein auf die Schreckenszahl «alle 5 Sekunden ein totes Kind» und erklärt: «Wenn wir die Zahlen verändern wollen, müssen wir die Verhältnisse verändern.»
Redlein von Köbi Gantenbein zur Vernissage der Ausstellung «1m2/Sekunde» im «Begehbaren Buch» von Orell Füssli in der Villa Mainau. 7. September 2011In einem Zimmer dieser altehrwürdigen Villa , oben im zweiten Stock, arbeiten die Künstlerin Hendrikje Kühn, ihr Kollege Beat Klein und Redaktoren und Verlagsfrauen von Hochparterre. Vor sich haben sie einen Haufen fein säuberlich aus der Zeitschrift Hochparterre ausgeschnittene Häuser, Landschaften, Stadt- und Dorfbilder. In gelassenem Tempo kleben sie Haus um Haus die weisse Wand zu. Das Tempo ist präzise berechnet. Anfang September war das Zimmer noch leer, Ende September wird es tapeziert sein. Den Rhythmus bestimmt das Gardemass der Bauindustrie in der Schweiz: «1 m2/s», jede Sekunde wird ein Quadratmeter Schweiz verbaut. Beanspruchten unsere Eltern vor dreissig Jahren noch 30 m2 Wohnfläche pro Person, so sind wir bald bei 50 m2 angekommen. Die Pensionäre in den Altersheimen und die Kinder im Wochenbett inbegriffen. Dazu kommen die Büros, di...
Jede Sekunde ein Quadratmeter, alle fünf Sekunden ein Kind
In seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung «Ein Quadratmeter pro Sekunde» verweist Köbi Gantenbein auf die Schreckenszahl «alle 5 Sekunden ein totes Kind» und erklärt: «Wenn wir die Zahlen verändern wollen, müssen wir die Verhältnisse verändern.»
Köbi Gantenbein 08.09.2011 11:47