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Planen mit der Gender-Brille

Der Verein «Lares» beschäftigte sich mit der Gender- und Alltagsgerechtigkeit bei der Planung der Europaallee.

Der Verein «Lares» des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA beschäftigt sich mit der Gender- und Alltagsgerechtigkeit bei Planung und Bau. Mit der Veranstaltung «Lares on Tour» testen sie Projekte vor Ort auf ihre Tauglichkeit. Heute: Die Europaallee. 2008 betrachtete der Verein die Planungsgrundlagen nach Genderkriterien. An einem Rundgang machen sie nun den Alltags-Test: Was ist heute bereits sichtbar? Was funktioniert? Und was nicht? Wir haben nachgefragt.

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Kommentare

Martina Dvoracek, Co-Präsidentin Verein Lares 26.11.2014 15:34
Den Anspruch an gute Architektur und Gestaltung des öffentlichen Raum teilen wir natürlich. Gender- und alltagsgerechtes Planen und Bauen stellt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer ins Zentrum. Diese Bedürfnisse fliessen heute aber leider noch nicht ohne Weiteres in alle Planungs- und Bauprozesse ein. Um sich vertieft mit dem Fachgebiet Gender und Planung auseinanderzusetzen empfehle ich die Lektüre folgender Grundlagen: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/grundlagen/gender/, http://www.stadtentwicklung.berlin.de/soziale_stadt/gender_mainstreaming/ Die Städte Wien und Berlin haben diese wertvollen und anregenden Beiträge zum gendergerechten Planen erarbeitet. Gender- und alltagsgerechtes Planen und Bauen ist keine „Mode“ sondern eine noch nicht selbstverständliche Aufgabe aller Planerinnen und Architekten. Dies auch in der Schweiz zu etablieren ist ein Ziel des Vereins Lares.
Jürg Ziegler 22.11.2014 13:27
Was hat Gender-Gerechtigkeit mit Rollen-Gerechtigkeit (wie sie Martina Dvoracek in ihrem Interview beschreibt) in der Architektur zu tun? Ein Modebegriff im falschen Umfeld? Nach Wikipedia beschäftigen sich Gender Studies (Geschlechterforschung) mit der Wechselwirkung zwischen Geschlecht und Kultur, Gesellschaft sowie Wissenschaften. Mit den verschiedenen Ansprüchen von Männern, Frauen, Kindern, Jugendlichen, Joggern, Banker und Künstlern an die Architektur hat das herzlich wenig zu tun. Also müsste der Titel 'Planen mit der Rollenbrille' heissen. Und das ist wohl eine Grundvoraussetzung jeder guten Architektur.
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