Wie Susanne Bartsch Schweizer Designer inspiriert
Susanne Bartsch eröffnet ihre erste Ausstellung in Europa. Die gebürtige Bernerin und Königin des New Yorker Nachtlebens erzählt, warum sie darin auch das Werk von Schweizer Kreativschaffenden integriert.
Wenn eine Ikone der New Yorker Clubkultur eine Ausstellung eröffnet, wird es bunt – sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Mit dabei waren auch einige der Schweizer Kreativschaffenden, deren Entwürfe Teil des zweiten Ausstellungsraums sind – dort, wo genügend Zeit bleibt, um den Look des Abends sorgsam zu präsentieren: in der Schlange vor dem Nachtklub. Um die jungen Künstlerinnen und Modedesigner zu finden, hatte das Museum für Gestaltung Zürich einen Open Call formuliert. Er erreichte Abgängerinnen von Modeschulen, freischaffende Modedesigner sowie Menschen, die sich der Kunstszene oder der Underground Fashion zurechnen.
Aus rund 70 Eingaben wählte das Kurationsteam gemeinsam mit Susanne Bartsch und deren Mitarbeiter und Co-Kurator Waleed Khairzada zehn Positionen aus: Ajah Aaha, Ahmad Kron, Belinda Bernet, Club de Forêt, Gabrielle Huguenot, Katie Chyrka, Mara Danz, Rico Schüpbach, Stella Crescentia und Yannik Zamboni. Sie zeigen, wie lebendig das Schweizer Modeschaffen ausserhalb des kommerziellen Rahmens ist – und dass in der beschaulichen Schweiz weit exzentrische Entwürfe entstehen als gedacht.
Mehr über Susanne Bartsch gibt es unter dem Titel «Wir werden uns durchsetzen» im neuen Heft zu lesen.
Ausstellung ‹Susanne Bartsch – Transformation!›
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich
Dauer: 20. Juni bis 7. Dezember 2025
Kuration, Projektleitung: Meret Ernst, Zürich
Co-Kuration: Susanne Bartsch & Waleed Khairzada, New York
Ausstellungsarchitektur: Studio Fumo, Zürich
Ausstellungsgrafik: Skala, Zürich
Plakat: Isabelle Mauchle, Luzern
Susanne Bartsch
Die Stilikone und Partyproduzentin verbindet Mode, Clubkultur und Performance und gilt als Schutzpatronin der New Yorker LGBTQ+-Szene. Geboren und aufgewachsen in Bern, tauchte sie Ende der 60er-Jahre in die Subkultur Londons ein. 1981 zog sie ins legendäre Hotel Chelsea in New York, wo sie bis heute lebt. 1989 gründete sie die ‹Love Balls›, die insgesamt über 2,5 Millionen Dollar im Kampf gegen Aids sammelten. Bartsch war zweimal verheiratet und hat einen Sohn. Sie ist Trägerin des Schweizer Grand Prix Design 2022.