Mit den Augen anfassen

Die Plattform ‹Future of Materials› macht neue Ideen aus den Materialwissenschaften öffentlich zugänglich. Mitgründerin Nadya Suvorova erklärt, warum das wichtig ist.

 

Fotos: Désirée Good

Die Plattform ‹Future of Materials› macht neue Ideen aus den Materialwissenschaften öffentlich zugänglich. Mitgründerin Nadya Suvorova erklärt, warum das wichtig ist.

 

Wie Tentakel winden sich die schwarzen Spitzen, scheinen sich gleichzeitig anzuziehen und abzustossen. Der Untergrund, aus dem sie wachsen, wirkt feucht und klebrig. Der Anblick löst Ekelgefühle aus – und Faszination. Was aussieht wie ein ausserirdischer Organismus aus einem Science-Fiction-Film, stammt aus dem Labor des Materialdepartements der ETH Zürich und ist eine Art magnetischer Teppich. Die Onlineplattform ‹Future of Materials› erklärt in einfachen Worten, kurzen Videos und Visualisierungen, wie der ‹Magnetic Carpet› funktioniert. «Wir übersetzen wissenschaftliche Informationen in verständliche Texte und Grafiken», sagt die Künstlerin und Designerin Nadya Suvorova. Mit dem Gamedesigner Mario von Rickenbach hat sie die Plattform im vergangenen November lanciert. Ihr Ziel ist es, eine Brücke zwischen Spitzenforschung und Öffentlichkeit aufzuspannen. Der Kontrast zwischen den spielerischen Interaktionen der Website und dem dazugehörigen wissenschaftlichen Artikel macht deutlich, wie weit diese beiden Welten auseinanderliegen: «Amphibischer Transport von Flüssigkeiten und Feststoffen durch weiche Magnetteppiche» liest sich, als würde eine KI-Entwicklerin aus der Zukunft zu einem Forscher des 19. Jahrhunderts sprechen. ###Media_2### Insgesamt fünf neuartige Materialien stellt FoM, so das Kürzel der Plattform, bis jetzt vor. Bis dieser Text gedruckt ist, werden weitere dazugekommen sein. Allen ist gemein, dass ihre Entwicklung von der Natur inspiriert ist. Manche dieser sogenannten aktiven Materialien sind gar mit den Tags «lebend», «adaptiv» oder «reaktionsfähig» markiert. So wie eine Sensor-Tinte für den 3-D-Druck: Sie enthält Bakterien, die auf ihre Umgebung reagieren. Blaue Punkte glimmen in einer Struktur auf tiefschwarzem Grund, die biolumineszenten Bakterien lassen das Hydrogel wie eine Qualle leuchten. Vom Labor zur Welt  Die Idee ...

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