Sneakers sind nicht nur praktisch, sondern auch ein Geschäft, das stetig wächst. Das stellt fest, wer durch eine beliebige Einkaufspassage geht: Immer findet man einen Laden, der auf Turnschuhe spezialisiert ist. Angesprochen werden dabei nicht Sportlerinnen, sondern alle. Auch die Zahlen zeigen, dass der Markt boomt. Seit 2012 wuchs er global um satte 100 Prozent und erreichte 2019 ein Umsatzvolumen von 62 Milliarden Dollar. Das entspricht 1,3 Milliarden Paar Schuhen, die gekauft, getragen, manchmal gesammelt und verhökert werden. Für 2025 werden gar Umsätze von mehr als 100 Milliarden Dollar prognostiziert – damit ist dieses Segment das wachstumsstärkste im Schuhmarkt. Selbst Corona wirkte sich nach Angaben des deutschen Onlineportals Statista nicht negativ aus. Es taxiert die Gewinnmarge für Hersteller und Händlerinnen auf 40 bis 50 Prozent. Wenig überraschend belegt Nike weltweit die Poleposition unter den Herstellern, dicht gefolgt von Adidas. Die dunkle Seite des Turnschuhs Leider hat die hippe Sneakerwelt eine düstere Kehrseite: Nebst der Produktion zu Billiglöhnen unter problematischen Bedingungen in Fernost stimmt auch nachdenklich, dass beispielsweise in Deutschland rund die Hälfte aller Schuhe nach einem bis drei Jahren Tragezeit weggeworfen werden – nicht, weil sie verschlissen wären, sondern weil sie nicht mehr gefallen. Dies ergab eine 2015 von Greenpeace durchgeführte Umfrage. Jährlich landen in der EU rund 2,5 Milliarden Schuhpaare im Hausabfall, werden deponiert oder verbrannt. In den meisten Fällen sind es Schuhe, die ihren Lebenszyklus noch lange nicht erreicht haben. 83 Prozent der Schuhe, die bei der 2018 im ostdeutschen Wolfen eröffneten Schuhrecycling-Anlage von Seox ankommen, sind noch so gut erhalten, dass sie als Secondhandware erst gar nicht in den Recyclingprozess geraten. Zwar gelingt es Seox offenbar gut, die Schuhmaterialien zu extra...