Das Design von Massenprodukten und Dienstleistungen ist eng verknüpft mit industriellen Prozessen. Doch was, wenn die Industrie sich neu erfindet, fragte die SDA anlässlich ihres 50. Jubiläums.
Das Design von Massenprodukten und Dienstleistungen ist eng verknüpft mit industriellen Prozessen. Doch was, wenn die Industrie sich im Zeichen von Globalisierung und Digitalisierung neu erfindet? Welche Chancen und Herausforderungen bietet das für Designerinnen und Designer? Die Fragen treiben viele um, das stellte fest, wer sich in den Pausen des «Forums SDA 50» umhörte. Anlass für die halbtägige Veranstaltung war das fünfzigste Jubiläum des Berufsverbandes Swiss Design Association. Über 160 Gäste folgten der Einladung ins Kornhausforum Bern. Sie hörten zu, wie Praktiker und Theoretikerinnen, Unternehmerinnen und Forscher über neue Berufsbilder, über Gefahren der Beschleunigung, über Design als Erkenntnis und Disziplin der Empathie debattierten. Durch das dichte Programm führte Nina Mavis Brunner präzise und mit wachem Interesse. Claude Lichtenstein baute mit seinem Einstiegsreferat die Brücke zum Anlass des Jubiläums: Der Berufsverband wurde 1966 als Schweizer Verband Industrial Designers gegründet. Er verhalf dem Berufsstand zur Anerkennung – verspätet, im Vergleich zum Ausland. Industrial Designer hätten den «Eintritt durch die Hintertüre» genommen: lange Zeit anonym, an der Optimierung von Funktionen und Herstellungsprozessen interessiert, mehr als an semantischem Überschuss. Doch es sei gerade diese «realistische Ausrichtung», die langfristig und in Zeiten der Digitalisierung ein Vorteil sein könne. Den aktuellen Zustand der Branche als Teil der Kreativwirtschaft vermisst Simon Grand als Forscher und Professor an der Uni St. Gallen. In seinem Referat machte er deutlich, dass sich Design als Praxis stets neu erfinde. Was Design als Erkenntnismethode leiste, sei denn auch etwas drittes, das zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung angesiedelt werden müsse. Drei Einblicke in Praxis schlossen diesen ersten Block ab und bestätigten sowohl die Auss...
Industriedesign ohne Industrie?
Das Design von Massenprodukten und Dienstleistungen ist eng verknüpft mit industriellen Prozessen. Doch was, wenn die Industrie sich neu erfindet, fragte die SDA anlässlich ihres 50. Jubiläums.
Meret Ernst 18.10.2016 08:11