Als Teil des Parcours Céramique Carougeois 2024 zeigt die Galerie Nov die Kollektion «MT24» von Mara Tschudi und Puul, dem Keramiklabel von Laurin Schaub.
Fotos: Fabian Häfeli
Teller, deren Oberfläche aussieht wie gerissenes Papier? Wie das funktioniert, zeigt eine ungewöhnliche Kooperation von Mara Tschudi und Laurin Schaub, die derzeit in der Genfer Galerie Nov zu sehen ist.
Papier zu zerreissen, ist kinderleicht. Man erinnere sich nur an all die bunten Schnipsel-Leim-Kunstwerke der Primarschulzeit. Am Ende klebten nicht nur das Papier, sondern auch Finger und Pullover, und die Haare blieben auch nicht verschont. Dass es auch anders geht, zeigt Mara Tschudi. Die Zürcher Gestalterin hat das Reissen und Arrangieren von Papier bereits vor Jahren für sich entdeckt. Seither hat sie es mehrfach vom zwei- in den dreidimensionalen Raum transportiert. Mit dem Produktdesigner Sebastian Marbacher entwarf sie 2019 die Objektserie extra-ordinary, 2022 lancierte sie mit dem Modelabel Collectif mon Amour eine Capsule Collection, und nun präsentiert die Galerie Nov die Keramikserie «MT24», die sie gemeinsam mit dem Berner Keramiker Laurin Schaub entwickelt hat.
Alle drei Arbeiten zeigen die für Tschudi typische Reisstechnik und ihre Farbpalette. Wie gut dies nicht nur auf Holz oder Seide, sondern auch in Keramik funktioniert, ist erstaunlich und zeugt vom Biss, den Schaub und Tschudi für ihr Metier aufbringen. Eine Ewigkeit habe es gedauert, bis sie das richtige Rosa gefunden hätten, sagt die Designerin. Immerhin sehen die Farbtöne vor dem Brennen komplett anders aus, das Färben erfordert deshalb viel Zeit und Erfahrung.
Die einzelnen Keramikstreifen reihen sich rhythmisch aneinander, an vielen Stellen sind die zerrissenen Kanten noch deutlich zu sehen. Die Unterseite der Schalen und Teller ist uni und offenporig, die Unterseite ist glasiert. Schliesslich soll man die schönen Stücke auch brauchen können. Und falls das Obst gerade aus ist, sehen sie auch leer gut aus.
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«Hallo Farbe!»
Teller, deren Oberfläche aussieht wie gerissenes Papier? Wie das funktioniert, zeigt eine ungewöhnliche Kooperation von Mara Tschudi und Laurin Schaub, die derzeit in der Genfer Galerie Nov zu sehen ist.
20.09.2024 16:37