Anna Monika Jost, Bruno Monguzzi und Batia Suter. Bilder: Rudi Meyer, Melk Imboden, Dana Lixenber

Grand Prix Design 2025 für Farbe, Form und Bild

Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet Schweizer Designschaffen aus. Unter den drei Preisträgerinnen und Preisträgern ist eine Wiederentdeckung.

Neben den Schweizer Designpreisen verleiht das Bundesamt für Kultur (BAK) seit 2007 auch den Grand Prix Design. Die Auszeichnung geht an jeweils drei Persönlichkeiten «von nationaler und internationaler Bedeutung». In diesem Jahr gilt die Anerkennung der Grafikdesignerin Anna Monika Jost, dem Grafikdesigner und Dozenten Bruno Monguzzi sowie die Künstlerin und Fotografin Batia Suter.

Anna Monika Jost: Mut zur Farbe
Anna Monika Jost arbeitete als Grafikerin in ihrer 50-jährigen Karriere für namhafte Kunden in Italien, der Schweiz und Frankreich. Dennoch ist ihr Name in der Reihe eine Überraschung. So gehörte die 1944 in Klosters geborene Jost zu jener Generation junger Grafikdesignerinnen, die zwar in Paris die Szene prägte. In der Schweiz wurde ihre Leistung aber gelegentlich übersehen. «Ihre Arbeit sowohl für kommerzielle Werbung als auch für kulturelle Institutionen und im Editorial Design macht sie zu einer prägenden Gestalterin, die in drei Sprachräumen erfolgreich war», schreibt das BAK und verleiht ihr den Grand Prix Design.

Olivetti – An Image of Contemporary Style and Industry Foto: Ivan Šuta, Museum für Gestaltung Zürich ZHdK.

Josts Arbeiten reichen vom Swiss Style bis zur Postmoderne, sie gestaltete Magazine, Verpackungen und Werbeplakate mit stilistischer Offenheit und Mut zur Farbe.

Nach einer Ausbildung zur wissenschaftlichen Zeichnerin zog sie mit 21 Jahren nach Mailand, wo sie für das Industrieunternehmen Olivetti erste ikonische Plakate entwarf. Später arbeitete sie in Zürich, erneut in Mailand und Paris, etwa für FIAT, Prisunic und die SNCF, bevor sie sich 1978 in Paris selbstständig machte.

Bruno Monguzzi: Reduktion aufs Wesentliche
Bruno Monguzzi hat als Grafikdesigner, Fotograf und Dozent die visuelle Kommunikation weit über die Schweizer Grenzen hinaus geprägt. Als Grafiker verstand er sich als Übersetzer und vermittelte Komplexes in klarer Bildsprache. Damit prägte er den Auftritt von Kulturinstitutionen wie das Museo Cantonale d’Arte in Lugano.

Triptychon für die Sammlung des Museo Cantonale d’Arte Lugano, 1999 Bild: Bruno Monguzzi

Das BAK schreibt: «Monguzzis undogmatische Praxis vereint die Rolle des Denkers mit derjenigen des Entwerfers. Sein Engagement für kulturelle Projekte und Bildung macht ihn zu einem wichtigen Botschafter des Schweizer Designs auf der globalen Bühne.»

Batia Suter: Ambivalente Bilder
Batia Suter ist gelernte Buchbinderin aus Winterthur. Nach einem Master of Fine Arts in Arnheim (NL) vertiefte sie ihr Interesse für Buchgestaltung mit einem Master in Typografie. Ihre Auseinandersetzung mit Bildkulturen legen sich nicht auf eine Disziplin fest. Heute ist sie international bekannt für ihre grossformatigen Bildmontagen und ihre experimentellen Ansätze in der Fotografie und den Druckmedien.

Mont-Voisin, 2019 Bild: Studio Bonnardot

Das BAK verleiht Batia Suter einen Grand Prix Design und schreibt: «Ihr Werk überrascht, fasziniert und beweist die Kraft des gedruckten Bildes, selbst im digitalen Zeitalter.»

Der mit 40 000 Franken dotierte Preis wird zusammen mit den Schweizer Designpreisen im Rahmen der Ausstellung «Swiss Design Awards» am 16. Juni in Basel verliehen.

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