Kathrin Blikisdorf gewinnt dem sda ba award mit ihrem Schuhkonzept für Freitag

Gestrickte Schuhe für Freitag

Kathrin Blikisdorf von der HGK FHNW in Basel gewinnt mit einem gestrickten Schuh den Swiss Design Association Bachelor Award, der dieses Jahr zum dritten Mal an den Partnerschulen des Verbandes vergeben wird.

 

Kathrin Blikisdorf vom Institut Industrial Design an der Basler HGK FHNW gewinnt mit einem gestrickten Schuh den Swiss Design Association Bachelor Award, der zum dritten Mal an den Partnerschulen in Basel und Luzern vergeben wird. Der Award honoriert hervorragende Diplomandinnen und Diplomanden und öffnet ihnen mit der dreijährigen Mitgliedschaft das  Netzwerk und hift ihnen so beim Einstieg in die Berufswelt. Ausserdem wird der Preis mit 500

Franken dotiert.
 

An den 3-D-gestrickten Schaft aus rezyklierten Garnen und Kunststoffen wird direkt die Sohle gespritzt. Mit diesem Konzept überzeugte Kathrin Blikisdorf die Jury. Keine Materialreste und wenige Arbeitsschritte: das ermöglicht es, den Schuh in Europa zu produzieren. Der in einer generativen Gestaltung konzipierte Strick eröffnet viele Möglichkeiten, die Schuhe zu gestalten und hebt sich so von bekannten gestrickten Schuhmodellen ab. Die Jury beeindruckte denn auch die umfassend erarbeiteten Grundlagen, die sorgfältige Recherche und die ausführliche Variantenbildung. Der Ansatz sei innovativ und zeige erstaunliche Kenntnisse im Umgang mit Strickkonstruktion und -design. Mit dem Vorschlag entscheide sich die Designerin darüberhinaus für die Werte eines Nischenplayers, um ein alternatives Konzept zu ermöglichen. Die Jury sieht grosses Potential für eine Weiterentwicklung.
 

Die fünf weiteren nominierten Arbeiten sind:
 

Mit einem kontinuierlich, nichtinvasiv messenden Gerät, einer Spritze mit Mikronadeln und einer Pumpe für Diabetes-Kranke greift Remo Mathys  ein gesellschaftlich zunehmend relevantes Thema auf. Die Produktfamilie basiert auf den verschiedenen Ausprägungen von Diabetes und soll diese abdecken. Er befasste sich vertieft mit der Thematik und kontaktierte die richtigen Ansprechpartner. Die Gestaltung der Objekte löst allerdings in den Augen der Jury den Anspruch an ein Lifestyleobjekt nicht ganz ein.

Mit dem kindergerechten Infusionsständer 'Lino' entdeckte Samuel Lodetti eine Nische. Sein Entwurf regt die Vorstellungskraft sofort an und verleiht der schwierigen Situation, die Kinder im Spital erleben, eine wohltuende Leichtigkeit. Unterstützt wird dies durch die tolle Story, die Samuel Lodetti herausragend präsentierte. Leider bleiben zum jetzigen Zeitpunkt zu viele technische, funktionale und gestalterische Fragen offen. Die Jury hofft, dass diese geklärt werden und dass das Projekt in eine nächste Phase gehen kann.

Wie sähe das Sortiment des Wohnbedarfs heute, 2016, wohl aus? Auf diese Frage geben Christoph Buomberger und Tobias Pfister eine Antwort mit drei Entwürfen. Tisch, Bett und Klappstuhl werden auf hocheffizienten Maschinen gefertigt und variieren das Thema zeitgemässer Volksmöbel. Sie erfordern keine hohen Werkzeugkosten und nutzen Normteile. Die Jury lobt die detaillierte Recherche und vor allem den technisch überraschenden und herausragend konstruierten Klappstuhl, der in dieser Hinsicht vor den beiden anderen Lösungen deutlich hervorsticht.

Mit ihrer Arbeit Drahtbinder Leuchten wählte Giulia Ravasio einen mutigen Ansatz.  Sie begab sich in eine ihr fremde Kultur und suchte nach Handwerkstechniken für ihre Arbeit, ohne im Vornherein zu wissen was sie vorfinden werde. Dabei entdeckte sie das Drahtbinden, ein altes Handwerk das neben der industriellen Produktion keinen Platz mehr findet und setzte sich intensiv mit der Geschichte, den Methoden und vor allem auch den Menschen, welche diese Technik noch beherrschen auseinander. Es ist ihr in enger Zusammenarbeit mit den tschechischen Handwerkern gelungen, formschöne Leuchtkörper zu entwickeln, lobt die Jury. Die Technik des Drahtbindens hätte dabei aber noch etwas weiter ausgereizt werden können.

Ein Tauchgerät für Einsteiger entwarfen David Lux und Martin Sonderegger. Sicherheit und  einfache Bedienung sind zentral. Tauchinstrumente und Anzeigen werden auf einen Vibrationsalarm im Tragegurt reduziert. Automatisiert gesteuerte Auftriebskörper verhindern zu tiefe oder zu lange Tauchgänge. Die Vollmaske mit integriertem Schnorchel ermöglicht Nasenatmung. Die Designer erschliessen eine Marktlücke, der Entwurf überzeugt ästhetisch und entspricht der gewünschten Zielgruppe, lobt die Jury. Die technischen Lösungen sind in ihrer Einfachheit überraschend. Vermisst werden indes konkrete Versuche mit Funktionsmodellen und Mockups im Wasser, um Fragen in Bezug auf Ergonomie und Funktionalität beantworten zu können.
 

 

 

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