Das Forschungsprojekt ‹Solar Design Tools› der HSLU erweitert den Gestaltungsspielraum durch den Einsatz farbiger Solarmodule. Ihre Leistungsfähigkeit lässt sich bereits in frühen Planungsphasen berechnen.
Gedruckte Vielfalt
Ein Verfahren aus dem Textildesign ermöglicht ein breites Farbspektrum für Solarmodule und vereint gestalterische Breite mit planbarer Energieeffizienz.
Michael Meier
10.06.2025 10:35
Photovoltaik ist ein wesentliches Element der Energiewende. Doch ihre Integration in Fassaden und Dächer ist nach wie vor eine gestalterische Herausforderung, insbesondere an baukulturell sensiblen Orten oder an Gebäuden mit denkmalpflegerischem Anspruch. Das Forschungsprojekt ‹Solar Design Tools› der Hochschule Luzern – Design Film Kunst untersucht aus der Perspektive des Textildesigns, wie sich dieses Spannungsfeld entschärfen lässt.
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Farbige Solarmodule sind nicht neu, sind aber in der Regel mit technischen und gestalterischen Kompromissen verbunden. Bisherige Verfahren bieten meist nur eingeschränkte Farbpaletten oder verlangen individuelle Lösungen, bei denen sich die energetische Leistung in frühen Entwurfsphasen kaum quantifizieren lässt. ‹Solar Design Tools› entwickelt hier einen neuen Ansatz. Mit einem digitalen Keramikdrucker werden Farben auf das Deckglas der Module gedruckt. Dabei greifen die Forschenden auf die im Textildesign verbreitete Technik der optischen Farbmischung zurück: Mindestens zwei Farben werden in gerasterten Punktmuster nebeneinander angeordnet, damit sie aus der Distanz betrachtet verschmelzen und zu einer einheitlichen Mischfarbe werden. Auf der Grundlage von nur sechs Grundfarben entstehen dabei über 1000 Farbtöne.
Für die zukünftige Anwendung in der Praxis ist jeder Farbton der Farbkarte angelehnt an das NCS-Farbsystem und zusätzlich mit einem Effizienzwert versehen. So lässt sich bereits in frühen Projektphasen abschätzen, wie viel Energie eine farblich frei gestaltete Fassade produzieren wird.
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Die Kritik an der gestalterischen Uniformität schwarzer PV-Module ist nachvollziehbar. Dennoch sind diese in ihrer pragmatischen Erscheinung und energetischen Effizienz ein wesentlicher Teil klimaneutraler Architektur. «Form follows function» ist die logische Konsequenz: Wer maximale Energieausbeute an...
Gedruckte Vielfalt
Ein Verfahren aus dem Textildesign ermöglicht ein breites Farbspektrum für Solarmodule und vereint gestalterische Breite mit planbarer Energieeffizienz.
10.06.2025 10:35