Das Vitra Design Museum zeigt die Ausstellung ‹Transform! Design und die Zukunft der Energie› – nur noch dieses Wochenende. Ein Besuch in Weil am Rhein regt an, wirft Fragen auf und nervt.
Energie-Form
Das Vitra Design Museum zeigt die Ausstellung ‹Transform! Design und die Zukunft der Energie› – nur noch dieses Wochenende. Ein Besuch in Weil am Rhein regt an, wirft Fragen auf und nervt.
Solarbetriebene Autos, Kleider mit integrierter Photovoltaik, «Future Energyscapes» – ein Gang durch die Ausstellung im Vitra Design Museum bedient alle Klischees, die wir mit dem Thema ‹Energie und Design› verbinden. Was lässt sich auch anderes dazu zeigen? Vieles, fasst man den Designbegriff breiter. Zum Bespiel die Kehrseite der Energiegewinnung. Eine Fratze unserer fossilen Epoche zeigt eine grossformatige Fotoserie gleich zu Beginn. Aber auch die heiteren Proteste dagegen, allen voran das ikonische Logo der Anti-Atomkraft-Bewegung, 1975 entworfen von Anne Lund. «Atomkraft? Nej Tack». Fasst man «Design» enger, als Industriedesign, gäbe es auch einiges zu lernen, war doch in den 1930er Jahren die noch junge Disziplin Anwalt und Profiteur der Petromoderne, wie wir im Katalog lernen. Aber in der Ausstellung leider nicht sehen.
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In manchen der Gehry-Räume in Weil am Rhein fühlt man sich wie auf einer unaufgeräumten Innovationsmesse. Wir stehen vor Solarkochern, Solarstoren oder Solartischen, an denen wir unser Handy aufladen können. Solarleuchten können den Sonnenuntergang nachahmen. Die letzten beiden Objekte stammen von der niederländischen Designerin Marjan van Aubel. An einem Talk im Rahmen der Ausstellung erklärte sie ihre Vorstellung von poetischer Nachhaltigkeitsvermittlung. Ihr in Paris lebende Kollege James Auger war auch an der Veranstaltung. Und auch er möchte mit seinen Studierenden das Objekt feiern, bedient dabei aber nicht den klassischen Schönheitsbegriff als Lockvogel, sondern bastelt Objekte, die kinetisch Energie erzeugen und einen alten Plattenspieler antreiben. Sowas lässt sich im Vitra Shop natürlich nicht so gut verkaufen wie Olafur Eliassons «Little Sun».
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Ebenso spielerisch gingen schon Charles und Ray Eames in den 1950er-Jahren mit dem Thema um: Ein Film zeigt sie mit ihrer «So...
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