Bestform 2023: Das Schriftenlabel Binnenland ist Preisträger des diesjährigen Berner Designpreises. Foto: Simon von Gunten

Starke Typografie an der Bestform

Im Kornhausforum sind derzeit die von der Berner Design Stiftung geförderten Projekte zu sehen. Typografie und Grafik setzen einen Schwerpunkt in der Ausstellung – vom Piktogramm bis zur Klangschrift.

Die Berner Design Stiftung zeigt in ihrer Ausstellung Bestform einzigartiges Design aus dem Kanton Bern. Dass der Schwerpunkt der geförderten Projekte in Schriftgestaltung und Grafik angesiedelt sind, ist nicht Konzept, sondern liegt an der Vielzahl starker Arbeiten aus diesen Bereichen.

Typografie an der Bestform. Foto: Susanne Goldschmid

Sie machen über die Hälfte der insgesamt neun ausgestellten Beiträge aus: Massimiliano Audretsch visualisiert mit der Schriftfamilie «Ciao» den Klang des gesprochenen Wortes. Marc Zenhäuserns «OTR Grotesk» ist eine tiefgründige typografische Auseinandersetzung. Manuel Liniger und Pablo Genoux haben ein Magazin zum neuen Album von Manillio kreiert. «Diglû» von Emphase Graphic Design Lab ist eine Schriftart mit lateinischen Zeichen in Kombination mit aktuell über 1500 Piktogrammen, die das Team laufend weiterentwickelt. Demian Conrad und Arnaud Chemin widmen der Universalität eine Hommage: «Automatico» ist von Adrian Frutigers «Univers» inspiriert und eignet sich sowohl fürs Web, Publikation als auch Signaletik.

Typografie im Kornhausforum: «OTR Grotesk» von Marc Zenhäusern.

Die übrigen geförderten Arbeiten sind angesiedelt in Keramikdesign (Laurin Schaub), Schmuckdesign (Esther Brinkmann) sowie Produktdesign (Florian Hauswirth; Noëmi Burkhalter und Benjamin Schalk).

Keramikdesign von Laurin Schaub: «A.Part». Foto: Fabian Häfeli

Produktdesign von Florian Hauswirth: «Möbel für Schulen im Churer Modell». Foto: Phil Buerer

Inklusives Design von Noëmi Burkhalter und Benjamin Schalk. Foto: zvg

Neben den von der Stiftung geförderten Projekten sind auch Arbeiten des Gestalterduos Binnenland zu sehen, das mit dem Berner Designpreis ausgezeichnet wurde. Die beiden Berner Grafiker Michael Mischler und Nik Thoenen entwickeln mit ihrem 2007 gegründeten Label exklusive Schriften. Während  Mischler in Bern arbeitet, lebt und arbeitet  Thoenen in Wien.

Der Berner Designpreis ging an das Gestalterduo Binnenland. Foto: zvg

«Binnenland bringen nicht nur neue Schriften auf den Markt, sondern rücken mit ihrem Gespür Architektur und Grafik näher zusammen. Sie prägen damit in der Signaletik massgeblich auch den öffentlichen Raum. Mit ihrer kontinuierlichen Tätigkeit in Arbeit und Lehre beeinflussen sie das gegenwärtige und zukünftige Berner Designschaffen nachhaltig und facettenreich», sagt Meret Mangold, Geschäftsleiterin der Berner Design Stiftung zur Wahl.

Gemäss dem Prinzip der Patenschaft geben die Preisträger einen Drittel des mit 15000 Franken dotierten Preises an einen Gestalter ihrer Wahl weiter. Mischler und  Thoenen haben sich für Luzi Gantenbein entschieden, der seit 2013 sein Studio Luzi Type in Bern betreibt.

Michael Mischler und Nik Thoenen geben einen Teil des Preisgeldes an den Schriftgestalter Luzi Gantenbein weiter.

 

 

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