Zurück zum Rund: Modelle für das Nivea Rebranding. Fotos: Fuseproject

Yves Béhar für Nivea

Wieso verlieren Marken im Lauf der Zeit die Prägnanz, die sie einmal erreicht haben? Das fragt man sich mit Blick auf das Redesign, das Yves Béhar der Verpackung der altehrwürdigen Nivea-Crème verpasste.

Wieso verlieren Marken im Lauf der Zeit die Prägnanz, die sie einmal erreicht haben? Das fragt man sich mit Blick auf das Redesign, das Yves Béhar und sein Studio Fuseproject der Verpackung der altehrwürdigen Nivea-Crème verpasste. Seit über hundert Jahren gibt es die Creme, und längst hat sich die reinweisse Hautpflege in der runden blauen Blechdose in ein unüberblickbares Sortiment vervielfältigt. Inzwischen sind es 1600 Produkte in elf Kategorien, die weltweit eingesetzt werden - entsprechend passten sich die Verpackungen an. Nun also zurück zu den Wurzeln, um wieder neu zu sein. Béhar entschlackt, was sich an Produktgrafik normalerweise auf den Behältnissen tummelt. Er verlässt sich auf die Elemente weisse Bauhaus-Typo, blau und rund, setzt sie als wiedererkennbares Superzeichen in Verschlüsse um, die leicht schräg auf der Verpackung sitzen. Das nützt der Präsenz im Regal. Schön, dass sich mit der geometrisch gedachten  Verpackungslinie ökologische Vorteile erwirtschaften lassen, wie der Designer vermeldet: bis zu 15 Prozent Materialverbrauch wird eingespart, und die für den Transport optimierten Behältnisse sollen 12600 Paletten und 585 Tonnen CO2 pro Jahr weniger brauchen. Womit es wieder einmal gesagt sei: Nur neu reicht nicht, wenn damit nicht auch funktionale oder gar ökologische Verbesserungen erzielt werden. 

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