Was die Welt verbindet

Geklebt oder geschweisst? Oft sieht man nicht, wie die Dinge zusammenhalten. Mit der Ausstellung ‹U–Joints› blickt das Gewerbemuseum nun auf die Welt der Verbindungen.

Fotos: Lorenz Cugini

Geklebt oder geschweisst? Oft sieht man nicht, wie die Dinge zusammenhalten. Mit der Ausstellung ‹U–Joints› blickt das Gewerbemuseum nun auf die Welt der Verbindungen.

Fischstäbchen, Autobahnbrücken oder Schwimmflügel: Fast alle Dinge, die man sich vorstellen kann, brauchen verbindende Elemente. Chirurgen nutzen medizinische Klebstoffe. Stühle, Autos und Kaffeemaschinen werden verleimt, geschweisst oder gelötet. Im Alltag bemerken wir die unzähligen Verbindungen oft erst, wenn sie brechen oder leck werden. In der Ausstellungsreihe ‹U–Joints› zeigen der Architekt Andrea Caputo und die Designautorin Anniina Koivu die enorme Bandbreite des Verbindens. Ihr Projekt begann vor drei Jahren mit einer eklektischen Ausstellung an der Mailänder Designwoche. Erst danach initiierte das Team eine umfassende Recherche und fächerte die Ergebnisse in sechs Verbindungstypen auf: ‹Basics› wie Nägel oder Schrauben, ‹Mechanics› wie Gelenke und Scharniere, ‹Wood on Wood›, ‹Knits & Knots›, ‹Adhesives› sowie ‹Fusions›. Letztere beide, der flüssige und klebrige Teil ihrer Forschung, sind nun im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen.In einer Ausstellung an der Ecal in Lausanne hatten die Kuratoren noch Schrauben und Muttern in Szene gesetzt. Nun ist ihr Ansatz ein anderer: Weil die Verbindungstechniken des Klebens und Schmelzens als solche nicht sichtbar sind, setzten sie Objekte und experimentelle Projekte ins Zentrum. «Wir können diesmal nicht zwischen der Verbindung im Rohzustand und ihrer Anwendung differenzieren», sagt Anniina Koivu, die als Leiterin der Theorie selbst an der Schule unterrichtet. Zwar gibt es Unmengen von Klebstoffen und ein ebenso breites Anwendungsgebiet. Doch ihre Funktion sieht man ihnen nicht an. «Dies ist keine akademische Recherche. Uns interessiert, was man sehen kann: ein 360-Grad-Überblick des Vorhandenen», so Koivu. «Wir schufen einen bunten Mix aus Experiment, Kunst, Geschichte, Haushalt und Technik.» Allgegenwärtig und untrennbar 25 Positionen beleuchten die Vielfalt des Klebens. Materialinnova...

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