Im Spiel «Armadillo» spickt man als Gürteltier durch die Gegend. Wer das Dynamit entzündet, gewinnt.

Von App bis Z

Stefan Spieler und Ralf Mauerhofer stellen für ihre Game Design Bachelorarbeit an der ZHdK ein fixfertiges Spiel auf die Beine – und in den App Store. In drei Monaten schaffen sie es von der ersten Skizze zu 180 verkauften Stück.

Die Ausstellung der Bachelorarbeiten Game Design an der Zürcher Hochschule der Künste hat für jeden etwas zu bieten. Im Spiel «Rumble Beats» kann man Wut ablassen, in dem man mit einer Puppe böse Monster zerhaut. Kinder lernen im Game «Include», dass sie stotternde Freunde nicht verspotten sollten. Und in «Fio und die Farbendiebe» merken die ganz Kleinen, was passiert, wenn man rot und blau mischt. Bei den meisten Spielen ist nach ein paar Runden Schluss, da die Prototypen nicht fertig entwickelt sind. Nicht so beim Game «Armadillo» von Stefan Spieler und Ralf Mauerhofer. Es hat 36 Levels, ist fehlerfrei programmiert und kann per Fingerdruck im App Store für iPhone und iPad gekauft werden. Im Puzzlegame kämpft man als Gürteltier gegen zerstörerische Baumaschinen. Die beiden Studenten schaffen es damit in drei Monaten von der ersten Skizze zum fixfertigen Spiel.

«Unser Game ist die erste Bachelorarbeit am Lehrstuhl, die man am Tag der Vernissage erwerben konnte», sagt Ralf Mauerhofer. Von Anfang an war klar: Das Game muss bei der Abgabe im App Store sein, sonst ist die Arbeit nicht bestanden. «Wir haben alles auf dieses Ziel ausgerichtet», so Mauerhofer. Wenn ein Detail zu komplex war, machten sie Abstriche, um den engen Terminplan nicht aus den Augen zu verlieren. Mauerhofer und Spieler haben das Projekt von A bis Z durchgearbeitet: Vom Testlauf mit 30 Spielern über die Einreichung bei iTunes bis zum Marketing auf der eigenen Webseite. Dank der digitalen Distribution hat das Team schon 180 Games verkauft. Und damit nicht genug: Bereits sind die beiden in Verhandlungen mit einem Verlag, der ihr Spiel vermarkten will. «Jeder kann ein Game in den App Store stellen», so Mauerhofer. Doch wer nicht in den abertausenden an Titeln untergehen wolle, müsse eine professionelle Vermarktung haben. Mit dem Partner hofft das Team im grössten Markt, den USA, auf Erfolg. In drei Monaten von 0 auf 180 ist jedenfalls bereits eine veritable Leistung.

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