Fast vergessen und neu lanciert: ‹Phonocut› ist die Polaroidkamera unter den Plattenspielern.

Vinylsound homemade

Das Bieler Büro Creaholic und das Wiener Label Phonocut haben im Zuge des aktuellen Schallplatten-Revivals ein Gerät entwickelt, mit dem sich Schallplatten vom Wohnzimmertisch aus fertigen lassen.

Vinylschallplatten zu produzieren, war bisher nur mit viel Know-how und komplexen Geräten möglich. Im Zuge des aktuellen Schallplatten-Revivals hat ein fünfköpfiges Team ein Gerät entwickelt, mit dem sich Schallplatten direkt vom Wohnzimmertisch aus fertigen lassen: ‹Phonocut› sieht aus wie ein klassischer Plattenspieler, einzig der fehlende Tonarm und das Seitenteil verraten die neue Funktion. «Wir wollten das Gerät so funktional und intuitiv wie möglich gestalten», sagt Mario Tronza vom Bieler Büro Creaholic. Zusammen mit Martin Sigrist verantwortete er das Design, in engem Austausch mit Florian Kaufmann, Florian «Doc» Kaps und Kamran Valanejad vom Wiener Label Phonocut Maschinen. Der Clou: Dem Team ist es gelungen, die komplizierten analogen Prozesse mittels nur eines Knopfs steuerbar zu machen. «Wer eine Platte produzieren will, legt eine leere Vinylplatte auf, verkabelt die Audioquelle und drückt den Knopf», sagt Martin Sigrist. Das klingt sehr einfach – fast einfacher, als es einst war, eine CD zu brennen. Für eine Aufnahme sind Vinylrohlinge nötig. Anders als bei einer gepressten Platte ritzt bei ‹Phonocut› ein Stichel die Töne in das Vinyl. Weil dieser analoge Prozess die Gravierspitze abnützt, galt es, auch an einem einfachen Auswechseln der Stichel zu arbeiten. Das Herzstück hierfür ist ein Kartuschensystem. Formal erinnert das Gerät an ein hochwertiges Hi-Fi-Produkt. Das Aluminiumgehäuse ist gebürstet, die rauchgraue Plastikabdeckung in minimale Form gebracht. Eine sorgfältige Materialisierung, um die analoge und die digitale Musikwelt rücksichtsvoll zu verbinden. Doch wer braucht so ein Gerät? Zum einen können Musikerinnen und Musiker damit Einzelexemplare produzieren, die sie dann für Promotionszwecke nutzen oder verkaufen. Auch Plattenlabels profitieren, da sie mit ‹Phonocut› künftig erschwingliche Kleinauflagen herstellen könn...
Vinylsound homemade

Das Bieler Büro Creaholic und das Wiener Label Phonocut haben im Zuge des aktuellen Schallplatten-Revivals ein Gerät entwickelt, mit dem sich Schallplatten vom Wohnzimmertisch aus fertigen lassen.

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