Die Köpfe von vier Persönlichkeiten, gespiegelt an die Unterseite des Rolex Learning Centers. Fotos: Joel Tettamanti

Spiegelköpfe

Eine Installation am Rolex Learning Center der EPFL präsentiert eine neue Technologie. Mit ihrer Hilfe spiegeln Metallplatten jedes gewünschte Bild an die Decke. Mit nichts als Sonnenlicht.

EPFL, im Hof des Rolex Learning Center. Fragende Gesichter beugten sich über die makellos polierten Aluminiumplatten. Warum stehen die hier wie kleine schiefe Tische in einer Reihe? Plötzlich entdecken die Studenten die Portraits an der Unterseite des Gebäudes. Gesichter aus Licht, aus Sonnenlicht, das die Metallplatten reflektieren. Auf den Platten selber ist nichts zu sehen, ausser dem Himmel, der sich spiegelt.

Hinter der Zauberhand verbirgt sich modernste Technologie: Die vier Platten von je einem Quadratmeter Fläche wurden mit neuster Computertechnologie so gefräst, dass bei einer bestimmten Lichtquelle und genauem Abstand zu einer Oberfläche erkennbare Bilder entstehen. Die vier Portraits wandern mit dem Sonnenstand über den Beton und jedes wird nur zweimal im Jahr fokussiert dargestellt. Das Verfahren entwickelte das Computer Graphics und Geometry Laboratory der EPFL, unter der Führung von Prof. Mark Pauly, in enger Zusammenarbeit mit dem spin-off RAYFORM™. An der Installation arbeiteten ausserdem die an der EPFL lehrenden Architekten Prof. Dieter Dietz und Sony Devabhaktuni.

Die Köpfe auf den Platten? Sie stünden für «Mut und Durchsetzungsvermögen in einer Zeit, die für Frauen und Homosexuelle keine berufliche Karriere zuliess»: die Physikerin und Nobelpreisträgerin Marie Curie, die Biologin Rachel Carson, die Designerin und Architektin Eileen Gray sowie der Vater der modernen Datenverarbeitung, Alan Turing.

Ein Film erklärt, wie es funktioniert.



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