Statt grossflächiger, aufwendig inszenierter Pavillons konnten die Firmen einzelne Wandsegmente mieten.

Schwierige Wiedergeburt

Nachdem der Salone del Mobile letztes Jahr ausgefallen war, haben sich die Veranstalter für den diesjährigen Auftritt ein neues Konzept ausgedacht. Wir fragten uns, was dieser ‹Supersalone› wirklich brachte.

Schon die Pressekonferenz im Vorfeld des Anlasses liess erahnen, worum es bei diesem ‹Supersalone› vor allem ging: um einen symbolischen Akt. Obwohl einige italienische Hersteller das letzte Jahr als eines der besten Verkaufsjahre bezeichnen, sitzt der Schock der Pandemie in Italien immer noch tief. Der Wunsch nach einer Rückkehr zur Normalität ist verständlicherweise gross – damit ist Italien wohl nicht allein. Das Ziel der verspäteten Messe war nicht primär das Präsentieren von Neuheiten. Diese hatten die Hersteller unabhängig vom Salone bereits verbreitet. Sie nutzten dazu neue Kommunikationsformate wie Zoom-Pressekonferenzen oder digitale Plattformen für Einkäufer.  Vielmehr sollte die Designwelt erfahren, dass die Hauptstadt der Lombardei ihre zentrale Stellung auf der internationalen Designlandkarte nicht aufgibt. «Salone del Mobile is still alive», war quasi der Untertitel des ‹Supersalone›. Es ging – und dieses Wort verwendete auch Attilio Fontana, Präsident der Region Lombardei – um eine Wiedergeburt, auch derjenigen Italiens. Schliesslich ist gerade die Brianza nördlich von Milano als Standort der wichtigsten italienischen Möbelhersteller der wirtschaftliche Motor Italiens.  Wie konnte man also diese Hersteller davon überzeugen, kurz vor dem nächsten Salone im April 2022 (zugleich das 60-Jahre-Jubiläum des Events) überhaupt noch auf der Messe auszustellen? Der finanzielle und logistische Aufwand für einen solchen Auftritt ist enorm. Zudem stand fest, dass viele ausländische Marken das Risiko einer Teilnahme nicht auf sich nehmen wollten. Zu kompliziert ist die aktuelle Reisesituation nach wie vor.  Die Lösung: Es musste ein neues Konzept her. Diesbezüglich profilierte sich insbesondere Stefano Boeri, eine zentrale Figur der Kulturszene Mailands; wobei das Wort Kulturelite hier vielleicht pr...
Schwierige Wiedergeburt

Nachdem der Salone del Mobile letztes Jahr ausgefallen war, haben sich die Veranstalter für den diesjährigen Auftritt ein neues Konzept ausgedacht. Wir fragten uns, was dieser ‹Supersalone› wirklich brachte.

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