Die Welt sucht den Weg aus dem Plastikzeitalter. Alternative Materialien sollen den allgegenwärtigen Kunststoff ersetzen. Ob nachhaltige Materialentwicklungen im Markt bestehen können, hängt nicht nur von ihren Eigenschaften, der Komplexität ihres Herstellungsprozesses und ihrem Preis ab. Entscheidend ist auch ihre Ästhetik: Was nicht gefällt, findet keine Käufer. Ökologischen Produkten haftet heute nicht mehr der Beigeschmack von Fünfkornflocken an, doch die Vorbehalte gegenüber Qualität, Preis und Ästhe-tik wirken nach. Oft wartet eine gute Materialentwicklung umsonst auf den Durchbruch – weil die Hersteller es nicht schaffen, die richtige Anwendung für das Material und seine Eigenschaften zu finden, oder weil dessen visuelle Wirkung nicht überzeugt. Und wie soll sie überhaupt aussehen, die ökologisch gangbare Zukunft? ###Media_2### ###Media_3### Hier setzt das Projekt der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) mit dem Titel ‹Aesthetics of Sustainability›, an. Master-Studierende in Produktdesign, Materialspezialistinnen und Hersteller haben die ästhetischen Optionen einer neuen Generation nachhaltiger Materialien erforscht. Ihr Ziel: zu beweisen, dass nachhaltige Produkte für Hersteller und Verbraucher gleichermassen sinnvoll sind und sich auf dem Markt durchsetzen können. Das gleichnamige Buch gliedert das Materialforschungsprojekt in vier Teile: Eine Einführung ins Thema bieten die Texte des Projektverantwortlichen Thilo Alex Brunner, des Materialexperten Chris Lefteri und des Industriedesigners Christophe Guberan. Achtzig nachhaltige Materialien sind mit einer knappen Umschreibung aufgelistet; vierzehn davon werden in Fallstudien näher untersucht und in sieben Kategorien eingeteilt. Die Studierenden haben Anwendungs- und Verarbeitungsweisen getestet, Prototypen entwickelt und die Stärken und Schwächen der Materialien analysiert. So wurden Reishü...