Kinder bauen sich einen Kasten – überraschende Aktion an der Blickfang-Messe. Fotos: Axel Simon

Sägen, bohren, leimen

Minimöbl präsentierte sich nicht an der internationalen Designmesse Blickfang. Falsch, die kleine Kindermöbelfirma aus Zürich mischte mit einem Workshop das Zürcher Kongresshaus auf. Und machte 100 Kinder glücklich und müde.

Von Freitag bis Sonntag war wiedermal Blickfang. Das läuft bei uns in der Regel so: Frau geht mit Freundin hin und shoppt, Mann bleibt mit Kindern zuhaus. Diesmal war es genau umgekehrt. Minimöbl hatte eingeladen zum Workshop für Kinder und ich unsere beiden angemeldet. Inmitten der mehr oder weniger (oder gar nicht) besuchten Stände mit «Designermöbeln» und anderem unnützem Zeug quirlte es. Unter Anleitung des dreiköpfigen (und scheinbar zwölfhändigen) Minimöbl-Teams sägten ein halbes Dutzend Mädels und Jungs in der kleinen offenen Werkstatt – sie bohrten, schraubten und leimten, dass es dampfte. Nach zwei Stunden (und einigen ratlosen Rundgängen des Vaters) trugen sie glücklich und erschöpft ein makelloses Schränkchen mit Schiebetür und Geheimfach nachhause, Farben und Ausstattung hatten sie ausgewählt und den Bausatz tatsächlich selber bewältigt. Rund 100 Kistli hätten die Kinder am Wochenende gezimmert, sagt das Minimöbl-Team, vielen Kindern hätten sie absagen müssen. Nach Stuttgart, Basel, Hamburg, Wien und Kopenhagen war Zürich die letzte Station von Blickfang und dem Workshop. Wenn es das nächstes Jahr wieder gibt, ich bin dabei! – Also, meine Kinder.

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Kommentare

Gerald Brandstätter 27.11.2012 13:44
Ja, das nenn ich Frühförderung. Und zwar hinsichtlich Gestaltung und Verständnis fürs Handwerk. Schade, dass ich (bzw. meine beiden Kids) das verpasst haben...!
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