Rollender Kaffee
Geht das zusammen, die rotweisse Welt der SBB mit der grünweissen Marke von Starbucks? Milani Design & Consulting hatte genau diese Aufgabe zu lösen.
Geht das zusammen, die rotweisse Welt der SBB mit der grünweissen Marke von Starbucks? Milani Design & Consulting hatte genau diese Aufgabe zu lösen. Seit letzter Woche kurvt ein Starbucks auf Schienen zwischen Genf - Fribourg - St. Gallen. Im Frühling 2014 soll der zweite Wagen folgen. Vorerst als Pilotprojekt angelegt, wurde die Thalwiler Agentur Milani sowohl von Starbucks als auch von SBB mit dem Umbau zweier Intercity Restaurants und Bistros beauftragt. Mit von der Partie war Starbucks-Chef-Designerin Liz Muller. Dabei mussten restriktive Sicherheitsanforderungen der Bahn mit dem bestehenden innenarchitektonischen Konzept der amerikanischen Kaffeekette zusammengebracht werden. Heisst: Milani musste das Material- und Farbkonzept, das neue Layout im Zug, einen optimierten Betrieb und die Sitzgelegenheiten planen und ausführen. Vor die Wahl gestellt, eine stationäre oder eine mobile Filiale des Kaffee-Multis aufsuchen zu müssen, würde ich auf jeden Fall die rollende Variante wählen.
Die Schweiz bewährt sich offenbar als Testmarkt für die Kette: 2001 wurde die erste europäische Filiale am Central in Zürich eröffnet, nun ist die SBB die erste Bahngesellschaft überhaupt, die den Café à l'américaine auf die Schiene bringt. Gastronomisch indes ist keine Überraschung zu verzeichnen: das übliche und als teuer bekannte Sortiment wird nun auch im Zug gereicht, etwas aufgepeppt mit warmen Speisen wie etwa einer Bündner Gerstensuppe im Obergeschoss des Zuges. Vorerst für neun Monate, danach wird entschieden, ob der Versuch weitergeht und Starbucks weiterhin in einzelnen Kompositionen durchs Land rollt.