Beyond Change: Bevor sich das Design nicht selbst verändert, kann es auch in unserer Welt nichts verändern.

Rollenbilder hinterfragen

Bevor sich das Design nicht selbst verändert, kann es auch in unserer Welt nichts verändern – diese These verfolgt die Konferenz «Beyond Change», die vom 8. bis 10. März 2018 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel stattfindet.


«Beyond Change» heisst die internationale Konferenz des Swiss Design Network, die vom 8. bis 10. März 2018 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel stattfindet. Die der Konferenz zugrundeliegende These: Bevor sich das Design nicht selbst verändert, kann es auch in unserer Welt nichts verändern. 


Hat die Menschheit durch Industrie und Technik eine neue Epoche eingeleitet? Diese Frage wird derzeit unter dem Schlagwort «Anthropozän» in zahlreichen Disziplinen diskutiert. Dabei wird zum einen nach den negativen Auswirkungen menschlichen Handelns auf die globale Umwelt gefragt, und zum anderen nach Mitteln und Wegen, um das Überleben der globalen Ökosysteme langfristig zu sichern. Vor diesem Hintergrund stellt die internationale Konferenz «Beyond Change» die Frage, wie das Design anders als bisher zu einer gerechteren Gesellschaft und einer nachhaltigen Lebensweise beitragen kann. Und wie die tatsächlich von der gegenwärtigen Zeitenwende Betroffenen auf diese Prozesse Einfluss nehmen können.


Denn, dass sich die vorherrschende Hoffnung bewahrheitet, die Lösung aller Probleme komme nicht zuletzt von den Designern als Experten im «problem solving», ist mehr als fragwürdig. Können Sie mit neuartigen Visionen und kreativen Lösungen in der Tat dazu beitragen, das Zeitalter andauernder Katastrophen und Krisen zu überstehen oder ist das Design in der bisherigen Form durch seinen Beitrag zu einer ausufernden Konsum- und Wegwerfkultur eher Teil des Problems? 


«Beyond Change» stellt sich dagegen, die globale Dauerkrise unserer Tage als eine Art weltweiten Designwettwerb aufzufassen und damit den alten Weg letztlich einfach weiterzugehen. Die der Konferenz zugrundeliegende These lautet: Bevor sich das Design nicht selbst verändert, kann es auch in unserer Welt nichts verändern. Stattdessen wird in Vorträgen, Diskussionen und Filmvorführungen gefragt, wie Design als eine demokratische und freie Praxis imaginiert werden kann, die die Welt von innen heraus verändert, anstatt von einer höheren Warte herab Lösungen anzuordnen. Und wie kann das Design die Hoffnungen erfüllen, die es geweckt hat?  


Das Konferenzprogramm umfasst Keynote-Vorträge von Benjamin Bratton, Cheryl Buckley, Beatriz Colomina, Kenny Cupers, Kjetil Fallan, Ramia Mazé, Mia Charlene White und weiteren. Dazu gibt es Panels, Diskussionen und Filme zur Geschichte der Nachhaltigkeit, zu Slow Living, nachhaltigen Materialien und nachhaltigem Urbanismus, des Weiteren zu Gemeinschaftsgütern, indigenem Wissen, handwerklichem Design und schliesslich zur Politik des Objekts oder zur radikalen Pädagogik. Während der drei Konferenztage beherbergt das Foyer der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW zudem drei Designplattformen. Jede von ihnen soll die Rolle des Designs aus seiner eigenen Disziplin heraus problematisieren – es sind dies die Decolonising Design Group, die Depatriarchise Design Plattform und die Precarity Pilot Plattform. 

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