Solarpanel auf dem Dach, unter dem munter konsumiert wird.

Reichen ein paar Solarpanels?

Der Klimagipfel tagt. Anlass für allerlei PR in eigener Sache. Wie das geht, zeigt Ikea mit einem bemerkenswerten Hinweis auf mangelnde Selbsterkenntnis.

Letztes Jahr, so vermeldet das Möbelhaus, verzeichnete Ikea mehr als 10 Prozent Wachstum. Das biete keinen Grund zur Euphorie, denn der Klimawandel stelle in zweierlei Hinsicht eine grosse Herausforderung dar: «Einerseits für das ökonomische und soziale Wohl der Menschheit und andererseits für die erfolgreiche Weiterführung der Geschäftstätigkeit.» So weit so richtig. Also ruft das Unternehmen aus gegebenem Anlass dazu auf, den Klimawandel – ja, was genau? Abzubremsen? Anzugehen? Oder für PR in eigener Sache zu nutzen? Denn selbst wenn das Unternehmen Fortschritte in Nachhaltigkeit betont, wie etwa ausschliesslich LED-Lampen zu verkaufen (die Kunden horten derweil noch Stromsparbirnen, die Ikea ebenfalls günstig angeboten hatte), oder verspricht, bis 2020 den gesamten Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen zu decken: Nützt alles nichts. Oder zu wenig. Denn das grössste Problem bleibt der heissgelaufene Konsum. Weshalb sonst kommt man auf die bescheuerte Idee, Möbel als Wegwerfartikel zu entwickeln und sie immer günstiger anzubieten? Die vermeldeten 10 Prozent Wachstum lassen grüssen, begrüssenwerte Klimaziele hin oder her.  

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