Eines der Pott-Schaufenster von Sibler am Münsterhof 16.

Pott im Schaufenster

In Zeiten des Internethandels ein gut gemachtes Schaufenster umso schöner. Besonders aufwändig gestaltet solche Sibler in der Zürcher Altstadt.

Seit 1830 verkauft Sibler in Zürich Haushaltswaren. Heute bietet die Besitzerfamilie Wiesendanger ihr Sortiment zwar auch online an, legt aber immer noch grossen Wert auf den Laden und gut gemachte Schaufenster – Cross-Channeling, wie es sein soll. Aufgefallen sind uns beim letzten Besuch in der Zürcher Altstadt die aktuellen Sibler-Schaufenster, die der der Traditionsfirma Pott gewidmet sind. In der kleinen Ausstellung an der Ecke Münsterhof/Storchengasse erfährt die Betrachterin mehr über Carl Pott, der sein ganzes Leben der «Löffelei» widmete. So nannte er seine Entwurfsarbeit scherzhaft, weil er jedes neue Besteckmodell mit der Gestaltung des Löffels begann. Er trat 1932 in den väterlichen Betrieb ein und erschuf im Laufe eins halben Jahrhunderts ein umfangreiches Besteckprogramm. Neben zahlreichen eigenen Kreationen beauftragte er etwa Wilhelm Wagenfeld, Paul Voss, Hermann Gretsch oder später sein Sohn Hannspeter den Designer Ralph Krämer mit neuen Entwürfen. Das Pott-Angebot umfasst heute 19 Serien, die zwischen 1935 und 1999 gestaltet wurden und bis heute weitgehend unverändert in der Manufaktur Mettmann nahe Düsseldorf gefertigt werden. Elf davon gelten als historisch Modelle und werden einmal im Jahr auf Wunsch produziert. Wer mehr über die Besteckmanufaktur wissen will, für den lohnt sich ein Herbstspaziergang zum Münsterhof, dort sind die Schaufenster noch bis am 20. Oktober ausgestellt.

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