Das neue Schweizer Online-Magazin Stilpalast.ch will ‹Lifestyle-Concierge› sein. Fotos: Stilpalast.ch

Netzkritik: Stilpalast.ch

Das neue Schweizer Online-Magazin Stilpalast.ch will ‹Lifestyle-Concierge› sein. Wir hätten lieber einen Rausschmeisser.

Das neue Schweizer Online-Magazin Stilpalast.ch sagt klar, wie es funktioniert: «Stilpalast.ch filtert im Lifestyle-Bereich kompetent, kritisch und unabhängig die relevanten Themen, News, Tipps, Trends und Ideen aus dem Rauschen der alltäglichen, medialen Reizüberflutung.» Diese Funktion – ausgeführt in «hochwertigem Design» und mit «hoher journalistischer Qualität» – nennen die Macher ‹Lifestyle-Concierge›. Da war doch was: Früher nannten sich Journalisten ‹Gatekeeper›, Menschen also, die darüber entscheiden, welche Nachricht in den Medien erscheint. Diese Stellung sind wir losgeworden, weil publizieren heute jeder kann. Blogs und Kumpanen haben aus Türstehern also Concierges gemacht. Was unterscheidet die beiden? Ein Concierge bietet in erster Linie einen Service, diskret und zurückhaltend. Ein Türsteher entscheidet, greift ein, wird im Notfall gar zum Rausschmeisser. Stilpalast.ch beschränkt sich auf die Rolle des Concierge, schmückt sich aber trotzdem mit traditionell journalistischen Attributen – kompetent, kritisch und unabhängig. In diesem Widerspruch scheitert die Publikation. Die meisten Beiträge sind beliebig: «Spektakuläre Pools», «Coole Männerbuden», «20 Traumlodges in Afrika», «30 Taschen mit Starpotential». Das sind die üblichen Themen mit den üblichen Bildern, diese zum Teil unscharf. Nimmt sich Stilpalast.ch ein spezifischeres, zum Beispiel lokales, Thema vor – wie der Auftritt von Schweizer Labels an den ‹Fashion Days Zurich 2014› – mangelt es an Expertise. Eine Einschätzung, wie gut oder schlecht die Arbeit der Schweizer Modedesigner ist, bekommt der Leser nicht. Wurde ihm ja auch nicht versprochen. Ein Concierge hält sich mit der eigenen Meinung zurück....
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