«Hermès La Maison» schafft den Spagat zwischen Mode- und Möbelwelt. Fotos: Carole Bellaiche

Modische Möbel

Möbel und Mode passen nicht so recht zusammen. Wie der Spagat gelingen kann, zeigt «Hermès La Maison». Ein Interview mit Hélène Dubrule, die für die Kollektion verantwortlich ist.

Modemarken drängen in den Möbelmarkt. Ein schwieriges Unterfangen, passen Möbel und Mode doch nicht so recht zusammen: Wer Möbel entwirft, den interessiert die Beständigkeit, Trends der Modeschöpfer überleben kaum mehr als zwei Saisons. Wie der Spagat gelingen kann, zeigt die Kollektion Hermès La Maison. Nebst einer Reedition der Möbel des verstorbenen Hermès-Designers Jean-Michel Frank steuern die italienischen Designer Enzo Mari und Antonio Citterio Stücke bei, dieses Jahr verpflichtete die Firma den Architekten Shigeru Ban. Nun präsentiert die Luxusmarke die Kollektion erstmals in der Schweiz. Ein Interview mit Hélène Dubrule, die für «Hermès La Maison» verantwortlich ist.

Wie verbindet Hermès die kurzlebige Mode- mit der langlebigen Möbelwelt?

Wir verfolgen für unsere Möbel keinen modischen Ansatz, versuchen beständige Stücke zu entwerfen. Die Inneneinrichtung soll Patina ansetzen und mit dem Alter an Wert gewinnen. Zudem sind auch unsere Textilien nicht derart stark Modeströmungen unterworfen, wie es andere Marken sind.

Nach welchen Kriterien wählen Sie aus mit welchen Designern sie zusammen arbeiten?
Das entscheiden wir je nach Projekt. Es müssen Fachleute sein, die Hermes’ Handwerkstradition und die zeitlose Eleganz unserer Stücke verstehen. Und die schlau genug sein, unseren Möbeln nicht den eigenen Stil aufzwingen zu wollen.

Wie wichtig sind Jean-Michel Franks Entwürfe für die gesamte Kollektion?

Durch sie hat Hermès zurück zum Möbeldesign gefunden. Seine Entwürfe verkörpern unsern Stil: Einfachheit, gepaart mit handwerklichem Know-how.

Sie waren ursprünglich für die Parfüm-Linie verantwortlich. Wie unterscheidet sich ihre Arbeit für die Möbelkollektion?
Hermès-Produkte haben eines gemein: ein hoher Anspruch an die Qualität. Natürlich muss ich einen Schal oder ein Parfüm anders verkaufen, weil Kunden dabei impulsiver entscheiden als bei einem Möbelstück.

Welche Stücke der Kollektion mögen Sie am liebsten?

Jean-Michel Franks Strohintarsien-Paravent und den Clubsessel aus Lammleder.

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