«Vision» in den Fassaden der neuen Würth-Zentrale Rorschach.

Lichtblicke

Die Firma Sefar webt Stoffe, die Schall oder Licht filtern können. Nun wurde ihr Gewebe «Vision» mit dem Materialpreis 2013 ausgezeichnet.

Einst webten die Zürcher Seidenfabrikanten Mehlsiebe. Heute — die Firma heisst nun Sefar und ist eine private Aktiengesellschaft — webt sie Stoffe, die Schall oder Licht filtern können. Die hochpräzisen Textilien können als Sonnensegel Schatten spenden oder Plätze vor Regen schützen, so den Centre Court in Wimbledon. Was unterscheidet einen Mehlbeutel von einem Akustikgewebe? Beide sind präzise. Unterschiedliche Mehlsorten werden durch verschieden grosse Maschen definiert — das wurde durch synthetisch hergestellte Garne möglich, die verschieden dick gesponnen werden können. Für die Architekturgewebe braucht es keine speziellen Maschinen, sie laufen über die selben wie die Filtergewebe. Nun wurde Sefars Gewebe «Vision» von der Stuttgarter Materialagentur Raumprobe mit dem Materialpreis 2013 ausgezeichnet. Das besondere daran: Eine Seite ist transparent, die zweite ist mit Metall beschichtet und bietet durch die Reflexion des Lichts einen Sichtschutz. Je nach Maschengrösse der schwarzen Kunststofffasern und Art der metallischen Beschichtung werden Lichttransmission und Energiedurchlass beeinflusst. Zudem sind die unterschiedlichsten Optiken möglich, von geknitterte oder doppellagige Gewebe bis hin zu digital bedruckten. «Vision» wurde aktuell in den Fassaden der neuen Würth-Zentrale Rorschach und in den von Gigon+Guyer realisierten Bauten in der Europaallee in Zürich eingesetzt.

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