Kronjuwelen der erogenen Art hat Lucas Van Vught mit Crown Jewels, 2008, aus Aluminium geformt. (Foto: Paul Scala)
Der sexuellen Lust eine Ausstellung widmen und nicht ins Vulgäre gleiten: das Kuratorenteam im Lausanner Designmuseum Mudac stellte sich keine einfache Aufgabe. Es hat sie gemeistert.
Keine billigen Boudoirs, kein Exzess des Ungehörigen erwartet die Neugierigen. Zusammengetragen haben Marco Constantini und Susanne Hilpert Stuber Werke und Installationen von achtzig Künstlerinnen, Designern und Modeschöpfern. In allerlei Geräten, Objekten und Bildern untersuchen sie, welche Formen Lust assoziieren.Zur wirtschaftlich potenten Sexindustrie gehören viele Branchen. Auch ihre Dienstleistungen, Prozesse und Produkte wollen konzipiert und geformt sein. Doch nur selten beschäftigt sich eine Designerin, ein Designer von Rang und Stand damit – was die gestalterische Tristesse in diesem Feld erklären mag. Die Entwurfsaufgaben für die Industrie interessierten die Kuratoren indes nicht. Mit Ausnahme der Vibratoren von Yves Béhar (siehe Hochparterre 9/11) und Matali Crasset sind keine Exponate zu sehen, die in der grossen Serie eine Chance hätten.Dafür stehen sie für handwerklich Gepflegtes. Lack, Leder und Glanz, Haare und Parfum dürfen nicht fehlen. Grenzüberschreitungen bleiben in der...
Leder, Lack und Schaulust
Der sexuellen Lust eine Ausstellung widmen und nicht ins Vulgäre gleiten: das Kuratorenteam im Lausanner Designmuseum Mudac stellte sich keine einfache Aufgabe. Es hat sie gemeistert.
Meret Ernst 19.02.2015 14:00