Made in Zurich lädt zur Pressekonferenz bei Turbinenbräs.

In Zürich gemacht

Hohe Kosten verdrängen herstellende Betriebe aus der Stadt. Dem will der Verein «Made in Zürich» etwas entgegensetzen. Am «Macherzmorge» in der Kantine des Turbinenbräu wurde die Initative vorgestellt.

Die Industrie ging und machte Platz für die Kreativwirtschaft. Doch was ist mit den herstellenden Betrieben? Es gibt sie immer noch – von Kleinst- und Kleinbetrieben bis zu mittleren und grossen Unternehmen – und sie kämpfen darum, in der Stadt zu bleiben. Denn die Produktion ist im Umbruch: Digitalisierung und Automatisierung erlauben die dezentrale Herstellung und kürzere, geschlossene Produktionsketten auf kleineren Flächen, näher an den Konsumierenden, sagt der Verein «Made in Zürich». Abgesehen davon könnte die Produktion leerstehende Retail- und Büroflächen wieder füllen und die Stadt beleben. Produktion als Teil des Kundenerlebnisses: «Es macht wieder Sinn, in der Stadt zu produzieren.» So lokal wie möglich und so global wie nötig. Hinter der Initiative stehen mit Markus Freitag und Silvio Trionfini von Freitag lab Produzenten, mit Johannes Eisenhut von Senn Resources ein Immobilienentwickler, und mit Anna Schindler und Günther Arber ist auch die Stadtentwicklung Zürich im Vorstand vertreten. Dass die Stadt ein Interesse an der Initiative hat, machte Corine Mauch mit ihrer Anwesenheit am Macherzmorge deutlich. Die Stadt unterstütze diese Plattform, auf der «urbane Produktivisten» jeglicher Couleur für ihre Anliegen einstehen: von Mode- und Möbelmachern, Seifensiedern und Foodkönigen bis zu High-Tech-Firmen und Industriebetrieben. Das Label soll für Produkte werben, die vor Ort hergestellt sind, eine Art AOC für Zürich. Geplant sind Treffen wie «Makers Mornings», sowie ein jährlich wiederkehrender, medial verwertbarer Anlass. Bestimmt werden diese Aktivitäten durch das Budget und durch die Mitglieder. Eine erste Mitgliederversammlung wird Anfang 2019 stattfinden. Angestrebt wird eine bessere Sichtbarkeit des produzierenden Gewerbes in der Stadt. Die Geschäftsleiterin Gabriela Chicherio hält die Fäden zusammen, an sie kann sich wenden, wer die Initative unterstützt und Mitglied werden möchte.

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