«Twenty-One Poses» ist eine Formstudie des Designerduos Zaven. Foto: slowphoto.studio

Im Rhythmus der Röhre

Ein venezianisches Designerduo verarbeitet Altpapier zu Möbeln. Mit der Serie «Twenty-One Poses» erkundet Zaven die Vielfalt an Formen und Anwendungen.

Als Venedig letzten Frühling den Lockdown ausrief, überbrückte das Designerduo Zaven die lange Zeit zuhause mit einem Projekt. Enrica Cavarzan und Marco Zavagno bauten einen Raumtrenner und nutzten dabei Materialien, die gerade da waren: Kartonröhren und Papierpulp. «Von diesem Moment an war es eine tägliche Herausforderung, aus Lifestyle-Magazinen und ausgedienten (hässlichen) Katalogen etwas Neues zu bauen», sagt Cavarzan. Zurück in ihrem Atelier in Marghera trieben die Designer das Projekt voran und entwickelten eine Reihe objekthafter Möbelstücke.

Miteinander verklebte Kartonröhren definieren Form und Rhythmus der Möbel, die Oberfläche ist mit einer Mischung aus Papierzellstoff und lösungsmittelfreiem Klebstoff beschichtet. Der Glanz des Farbanstrichs kontrastiert mit der rauen Haptik des Werkstoffs. Er täuscht über die Machart der Stücke hinweg und lässt sie künstlich wirken.

Erinnert an Schwimmnudeln: Erstmals nutzten die Designer Karton und Pappmaché für die Produktion von Stühlen.

Die Konsole «#20.17 Tubes» ist Teil der Ausstellung «U-Joints» im Gewerbemuseum in Winterthur.

Für die Kreativplattform BBDB Edition entwickelte Zaven die Serie «Twenty-One Poses». Die Designer erkunden damit die Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten geometrischer Formen. «Das Ergebnis ist die Gestaltung einer archetypischen Landschaft, offen für jede Möglichkeit, benutzt und transformiert zu werden», so Cavarzan. Alle Objekte lassen sich auf verschiedene Weise stellen, hängen und nutzen. 

Teile der Formstudie «Twenty-One Poses».

«Pose #11» kann sowohl Skulptur als auch Behälter sein.

«Pose #8»: Die Designer erforschen neue oder bekannte Formen für zukünftige Objekte.

 

 

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