Wie wird in Zukunft gearbeitet? Die Branchentagung suchte nach Antworten.

Herbsttagung der büroszene.ch

Die Schweizer Büro-Einrichter hinterfragen die Zukunft des Büros und suchen nach neuen Arbeitsformen.

Sie haben keinen einfachen Job, machen den ihren aber gut: Patrick Waldis, neuer Präsident der büroszene.ch, dem Schweizerischen Büroeinrichtungs-Verband sowie Oliver Hauri, CEO von Haworth und verantwortlich für die Themen der Branchentagung. Getroffen hat man sich in den Räumlichkeiten der Flughafen AG im Circle. Waldis fasste in einleitenden Worten die drängenden Fragen der Szene zusammen: Wie wird in Zukunft gearbeitet? Wie befriedigen wir die Bedürfnisse der Generation Z, der es vorwiegend um die Sinnhaftigkeit und Qualität der Arbeit und weniger um knallharte Wertschöpfung oder luxuriösen Lebensstil geht? Und wie verkraftet die Büroszene Schweiz den gegenwärtigen Rückgang der Branche, dessen Ende zurzeit nicht absehbar ist?

Die Tagung lieferte zwar keine konkreten Rezepte, gab den Mitgliedern aber Impulse, wie und wo sie ihr Denken hinterfragen und weiterentwickeln können. Diesmal kamen die Inputs von dem Berater und Autor Markus Albers, der zahlreiche Bücher zum Thema New Work verfasst hat, von Rafael Parga von Mint Architecture sowie von David Munz, Architekt und Gesamtprojektleiter des Hauptsitzes der Flughafen AG im ‹The Circle›.

Die Flughafen AG hat ihre gesamten Büroräumlichkeiten vor Corona geplant und koordiniert. Homeoffice, digitale Meetings, asynchrone Kommunikation gab es zwar auch damals, aber nicht in diesem Ausmass. Das Exemperiment Homeoffice erwischte alle breitseitig. Wer heute durch die Büros spaziert, trifft leere Büroplätze, schwarze Bildschirme und ausgestorbene Sitzungsräume an. Und die grosse Frage: Wie geht «back to normal»? Wie gelingt eine gute Mischung aus Büropräsenz und Homeoffice, die für Arbeitgeberinnen und Arbeitnehmerinnen stimmt? 

New Work als Mainstream statt als Ausnahme, das ist das Forschungsgebiet von Markus Albers. Die guten Seiten der New Work sind mehr Produktivität, mehr Konzentration, mehr Flexibilität und neue Kollaborationswerkzeuge, die spontanere Meetings erlauben. Aber es gibt auch Stolpersteine: Die Abgrenzung zwischen Beruf und Privat wird unklar, 80% der Arbeitenden fühlen sich dauergestresst, es gibt zu viele unproduktive Meetings und die Leute klagen über eine Art von digitaler Erschöpfung. 

Die Bürobranche hat in den letzten Jahren viele Trends über sich ergehen lassen müssen. Keiner hat sich langfristig durchgesetzt. Corona hat nochmals alles auf den Kopf gestellt, wiederum sucht man heute nach einer Form, wie das Arbeiten weitergeht. Markus Albers meinte zum Schluss: Wenn die Angestellten das Büro lieben, sind sie vier Tage in der Woche anwesend, wenn sie es hassen, nur einen Tag. Na, das ist doch schon mal ein konkreter Messwert für die zukünftige Planung von Arbeitsräumen.

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