Altes Handwerk, neue Formensprache: Association Cattail Weaving, Terézia Eperjesi Józsefné mit 20 ungarischen Handwerkerinnen, Design von Marta Giardini. Foto: Mark Glassner

Handwerk und Austausch fördern

Handwerk muss wandelbar bleiben, statt stereotype Formen zu reproduzieren. Deshalb verknüpft eine NGO Designschaffende mit Handwerkern aus Osteuropa. Resultate der Kooperation zeigt die Design Miami in Basel.

Handwerk ist ein globales, oder vielmehr ein universelles Phänomen. Dennoch variiert die Formen- und Materialsprache von Land zu Land, ja sogar von Gegend zu Gegend. Jedes Handwerk spannt den Bogen zwischen archetypischer Praxis und lokaler Ausprägung. Das ist auch in Osteuropa der Fall. Dort präsentieren sich allerdings spezifische historische Rahmenbedingungen.  Handwerk wird heute häufig dazu genutzt, um nationale Identität zu propagieren und konsolidieren. Das war nicht immer so. Während der Zeit der Sowjetunion war Handwerk suspekt und musste einem egalitären, von oben diktierten Kanon weichen, was meist zu einem Verlust der eigenen kulturellen Identität führte. Nach dem Zerfall der Sowjetunion geschah eine Entwicklung in die umgekehrte Richtung: Handwerk wurde in die Rolle eines Werkzeugs zur nationalen Identifikation gedrängt.  Dies führte dazu, dass viele Handwerkerinnen begannen, stereotype folkloristische Gegenstände anzufertigen, die meist nicht einem Bedürfnis entsprangen, sondern eher für den Tourismus gemacht wurden. Damit wurde zugleich Innovation als eine der prägenden Eigenschaften von Handwerk eingefroren. Auch wenn solche Prozesse langsam stattfinden, steht Handwerk nämlich für eine Praxis, die sich in stetigem Wandel befindet. Handwerker reisten schon immer und gaben ihr Knowhow weiter. Das erklärt, warum man die gleichen Formen und Muster in verschiedenen Gegenden wiederfindet. ###Media_2### ###Media_3### Altes bewahren und Neues entwickeln Wie kann Handwerk in seiner lebendigen Form erhalten bleiben? Wie können es Handwerkerinnen und Handwerker schaffen, von ihrer Arbeit zu leben? Obwohl Handwerk in jeder Kultur bekannt ist, gibt es keine einheitlichen Antworten auf diese Fragen. Je nach kulturellem, geografischem und soziopolitischem Kontext hat Handwerk einen anderen Stellenwert. Während in Industrieländern das Bewusstsein fü...
Handwerk und Austausch fördern

Handwerk muss wandelbar bleiben, statt stereotype Formen zu reproduzieren. Deshalb verknüpft eine NGO Designschaffende mit Handwerkern aus Osteuropa. Resultate der Kooperation zeigt die Design Miami in Basel.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.