Einen Blick in Manuela Pfrunders Atelier, wo die neuen Banknoten entworfen werden. Fotos: zVg

Gute Note

Seit bald drei Wochen ist der neue Fünfzig-Franken-Schein im Umlauf – eine Kritik entlang fünf Merkmalen und ein Urteil des Grafikers und Jury-Vizepräsidenten Werner Jeker.

Der neue Fünfzig-Franken-Schein ist da – eine Kritik entlang fünf Merkmalen und ein Urteil des Grafikers und Jury-Vizepräsidenten Werner Jeker.Barock sei sie, überladen, bunt, sagen die einen. Sorgfältig gestaltet, mit sauberem Layout, finden die anderen. Jeder weiss, wie eine Note auszusehen hat, schliesslich gehört sie uns allen. Eine Herkulesaufgabe für das Team um die Grafikerin Manuela Pfrunder – neun Personen haben an der neuen Notenserie gearbeitet. 2005 fand der Ideenwettbewerb statt. Was ist in den elf Jahren Entwicklungsarbeit passiert? Aus der ‹weltoffenen Schweiz› von damals ist die ‹vielseitige Schweiz› geworden. Sechs Begriffspaare symbolisieren je einen Geldwert: Zeit und Organisation den Zehner, Licht und Kreativität die Zwanzigernote, Wind und Erlebnis den Fünfziger, Wasser und Humanität die Hunderternote, Materie und Wissenschaft die Zweihunderter- sowie Sprache und Kommunikation die Tausendernote. Es gibt drei Elemente, die sich durchziehen: der Globus, ein Schweizer Ort und Hände.Die Bildmotive und die FarbeWind und Erlebnis sind also die Themen der neuen Fünfzigernote. Der Gleitschirm des Wettbewerbsentwurfs ist geblieben, neu wurde aus der Iris eine Pusteblume. Schön die Analogie zu den Windströmungen um die Erdkugel, woraus Manuela Pfrunders Team ein dezentes Pfeilmuster entwickelt hat, das sich als Netz über die Note legt. Die Hand allerdings wurde in einem 3D-Mapping hergestellt und wirkt ungelenk. Als wiederkehrendes, die Serie prägendes Zeichen ist sie brav, konventionell und wenig zukunftsweisend. Sie steht für einen Entscheid, den die Nationalbank bereits vor elf Jahren traf und mit dem Wechsel von ‹weltoffen› zu ‹vielseitig› abermals untermauert: Sie überging die Jury, die sich in erster Instanz für die Serie des Zürcher Grafikers Manuel Krebs entschieden hatte. Sein Vorschlag war der Nationalbank zu gewagt, weshalb nu...
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Seit bald drei Wochen ist der neue Fünfzig-Franken-Schein im Umlauf – eine Kritik entlang fünf Merkmalen und ein Urteil des Grafikers und Jury-Vizepräsidenten Werner Jeker.

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