Die Pop-Up-Landschaft der italienischen Künstlerin Andrea Mastrovito.

Generation Pop-Up

Im Mudac ist zur Zeit «Pop-Up. Design zwischen Dimensionen.» zu sehen. Kurartiert hat die Ausstellung Lidewij Edelkoort. Die Schau erforscht, wie sich Designer mit ihren Entwürfen immer schneller zwischen der zweiten und der dritten Dimension bewegen.

Im Mudac ist zur Zeit «Pop-Up. Design zwischen Dimensionen.» zu sehen. Kurartiert hat die Ausstellung die Trendforscherin Lidewij Edelkoort. Die Schau erforscht, wie sich junge Designer mit ihren Entwürfen immer schneller zwischen der zweiten und der dritten Dimension bewegen. Gezeigt werden 25 Schweizer und internationale Designer und Künstler, die diese Tendenz repräsentieren. Die Ausstellung wurde zum ersten Mal im niederländischen Breda im «MOTI», Museum of the Image gezeigt. Die Schweizer Edition in Lausanne ist um lokale Exponate erweitert worden, so etwa mit den Danseuses des Atelier OÏ oder dem hölzernen Hirschkopf von Big Game.
Zu sehen sind Teile aus Issey Miyakes Kollektion «132 5», die der Modedesigner aus einem Blatt Papier entwickelt und sich vom Zwei- ins Dreidimensionale entfalten, die in der Luft gezeichneten Möbel des schwedischen Designkollektivs Norm oder eine ganze Pop-Up-Landschaft der italienischen Künstlerin Andrea Mastrovito.
Den Trend zur «Generation Pop-Up» hat Lidewji Edelkoort das erste Mal an Tord Boontjes Arbeit beobachtet. Und sie habe festgestellt, dass ihre Studenten immer schneller zwischen Skizze und fertigem Entwurf hin- und her denken. «Ich bin mir sicher, dass sich unsere Gehirne durch die neuen Medien gerade grundlegend verändern.» Das beeinflusse die Formensprache. Und deshalb macht sie immer mehr auf Origami basierte Entwürfe aus. Es würde viel öfter mit Papier, Textil oder Metall gearbeitet. Eine gute Entwicklung, findet sie: «Es muss nicht mehr für die Ewigkeit gedacht werden, die Designer arbeiten mit einfacheren Materialien.» Eine grosse Zukunft prophezeit sie zudem dem 3D-Drucker: «Ich war letzthin auf der Geburtstagsfeier eines befreundeten Designers – die Dekoration auf seinem Kuchen stammte aus einem solchen Gerät. Sie war zwar noch aus Kunststoff, in Zukunft stelle ich mir so etwas aus Zucker vor.» Spannend werde es, wenn einst der komplette Kuchen gedruckt werde. Die Konsumenten hätten das Bedürfnis, ihr eigenes Leben zu kuratieren. Und wenn dann auch alles hausgemacht aussieht? Damit hat die Trendforscherin kein Problem: «Muss denn alles perfekt sein?» 

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