Das Engadin ist seit einigen Jahren zum Tummelfeld von Kunstinitiativen aller Art geworden. Nachdem St. Moritz und Zuoz vor rund 20 Jahren mit Galerien den Startschuss zu diesem Reigen gaben, kamen nach und nach andere Protagonisten auf die Idee, eine gut betuchte Klientel in ihren Ferien mit Kunst zu berieseln – selbstverständlich sollte es nicht bei der Berieselung bleiben. Und alsbald durfte auch Design auf diesem Parkett nicht fehlen. Seit 2017 hat sich in der Chesa Planta von Samedan die Designmesse ‹Nomad› etabliert, ein Format, das sich unter anderem durch ein exklusives VIP-Programm hervorgetan hat. Namhafte Designgalerien aus dem nahen und fernen Ausland nehmen jeweils daran teil; auch einige lokale Kunstgalerien sind seit kurzem mit von der Partie. Die diesjährige Ausgabe ging Anfang März über die Bühne. Kurz davor eröffnete die Plattform ‹Second Nature› der Designkuratorin Giovanna Lisignoli in einer leer stehenden Wohnung die Ausstellung ‹Counter Views›.  ###Media_2### Die gebürtige St. Moritzerin hatte erstmals 2013 in einer ehemaligen Schlossereiwerkstatt in St. Moritz Arbeiten von Designschaffenden wie Kueng Caputo, Breaded Escalope oder Martino Gamper gezeigt. Die sorgfältig kuratierte Schau ‹Counter Views›, die bis Ende März im obersten Stockwerk einer Rohbauwohnung zu sehen ist, schafft in doppelter Hinsicht anregende Gegenüberstellungen. Zum einen befindet sich die Wohnung in unmittelbarer Nähe zum Badrutt’s Palace Hotel, einem der ältesten Etablissements in der «Top of the World»-Destination. Der Blick aus den Fenstern der Räumlichkeiten gibt eine typische St.Moritzer Kulisse ab: Vorne das Luxushotel mit seiner markanten Architektur und im Hintergrund die Engadiner Berge. Zum anderen liefern die ausgestellten Stücke ‹Backstorys› von Designprozessen, wie Lisignoli bei unserem Besuch sagt. Die Objekte thematisieren d...