Geduldiges Anstehen bei Nendo

Fuori Salone 2018

Zeitweise war kein Durchkommen mehr. Über 300'000 Menschen fluten Messe und Stadt in den Apriltagen des Salone di Milano. Das Interesse ist so gross wie die Unübersichtlichkeit. Trotzdem gibt es einen roten Faden: er dreht sich aus den Fasern Material, Inszenierung und dem Objektschönen.

Zeitweise war kein Durchkommen mehr. Über 300'000 Menschen sollen Messe und Stadt in diesen Apriltagen fluten. An jeder grösseren Tür stehen elegant gewandete Bodyguards und klicken ihre Zähler. Das Publikum ist meist fröhlich, mit Sonnenbrille, Tote Bag, überdimensionierten Joggingschuhen ausgestattet. Es verstopft die notorisch schmalen Trottoirs, auf denen neuerdings Mietvelos chinesischer Herkunft herumstehen. Mit dem Blick aufs Smartphone produziert das typische Salone-Publikum einen unablässigen Strom von Social Media-Posts. Alles, was halbwegs instagrammable ist, wird belagert. Der schnelle Blick geht nicht aufs Objekt, sondern auf den Bildschirm, in den das Objekt eingepasst wird. Der FuoriSalone droht an seinem eigenen Erfolg zu ersticken. Zumindest auf den vorab auf allen Design-Blogs erläuterten Trampelpfaden. Dort stehen viele geduldig an, nicht nur in der dafür berüchtigten Zona Tortona, wo man sich die Füsse in den Bauch steht, um bei Mini Living (ja, die Automarke) selber kreativ zu werden oder um Nendos Inszenierung abzufotografieren, sondern auch in der neuen Zona Ventura Central. Dort traf es die Installation von Stefan Hürlemann, der seine Giant Dwarfs für Horgenglarus zeigt: Unter 15 Minuten war da nichts zu machen. Material ist KönigEinen roten Faden legt das Thema Material. Philippe Rahm misst im Centro Svizzero die Wärmeleitfähigkeit von Materialien und macht sie in einem begehbaren Pool erfahrbar. Er knüpft damit an traditionelles Wissen an wie Baustoffe je nach Klima eingesetzt werden. Doch ihm geht es nicht um Geschichte, sondern um den Aufruf, dass Architektur Baustoffe wieder stärker nach funktionalen statt nach ästhetischen Kriterien einsetze. Das macht ökologisch Sinn, ebenso wie die Positionen, die nach Alternativen zu Kunststoffen suchen. Möglichst frei von Bindemitteln, wie es Ecobirdy aus Holland verspricht. Sie verwerten Kuns...
Fuori Salone 2018

Zeitweise war kein Durchkommen mehr. Über 300'000 Menschen fluten Messe und Stadt in den Apriltagen des Salone di Milano. Das Interesse ist so gross wie die Unübersichtlichkeit. Trotzdem gibt es einen roten Faden: er dreht sich aus den Fasern Material, Inszenierung und dem Objektschönen.

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