Diesen Freitag und Samstag gehen die zwei Brüderpaare erneut auf die Strasse und demonstrieren ihren Aufruf in Zürich und in Lausanne. Die Rückruf-Aktion läuft international. Fotos: zVg

Endlos rezyklieren

Von der Strasse gelangen sie in die Fabrik, wo sie zu Taschen verarbeitet werden. Nun sollen die Lastwagenplanen der Freitag-Taschen ein drittes und viertes Mal rezykliert werden. So die Idee der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin.

Von der Strasse gelangen sie in die Fabrik, wo sie zu Taschen verarbeitet werden. Nun sollen die Lastwagenplanen der Freitag-Taschen ein drittes und viertes Mal rezykliert werden. Das ist die Idee der beiden Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin mit ihrem Atelier für Sonderaufgaben.

Wer also eine ausgetragene (oder auch nur nicht-mehr-getragene) Freitag-Tasche im Schrank stehen hat, bringt sie an eine der vielen Sammelstellen. Dort wird sie zurück in ihren einstigen Gebrauchskontext gebracht – um als Lastwagenplane ein drittes Leben zu wagen. Um bald darauf den Kreislauf erneut zu beginnen und wieder rezykliert zu werden. Was aus diesen Lastwagenplanentaschenplanen entstehen wird, soll im Oktober im Lausanner Mudac zu sehen sein. Visionäres, vermeldet der Pressetext, und erwerben kann man sie nicht mit schnödem Geld, sondern ausschliesslich über eine «unübliche Handlung».

Den Gebrauchskontext von Dingen zu verschieben um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, das kennen wir seit Marcel Duchamps Fontaine. Die Grenze zwischen Marketing, Design und Kunst wurde seither von allen drei Seiten überschritten – mit unterschiedlichem Erfolg. Was diese Aktion charmant macht, ist nicht so sehr das Ausgangsmaterial. Vielmehr ist es der Eifer, mit dem die Riklin-Brüder das Gebot des Recyclings auf ein recyceltes Produkt anwenden und so das tun, was Kunst so tut: Upcyclen.



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