Andreas Sallmann, Präsident des Textilverbands Schweiz, präsentert das vergangene Geschäftsjahr.

Durchzogene Bilanz

Der Textilverband Schweiz lud zur jährlichen Medienkonferenz und präsentierte eine durchzogene Bilanz: So fielen die Exporte in der Textil- und Bekleidungsindustrie verglichen mit dem Vorjahr um 5.2 Prozent, die Wertschöpfung der Branche jedoch stieg um 1.4 Prozent.

Der Textilverband Schweiz lud zur jährlichen Medienkonferenz. Fazit: Das Geschäftsjahr in der Textil- und Bekleidungsindustrie war durchzogen. Zum ersten Mal präsentierte der neue Präsident Andreas Sallmann die Zahlen: «Die Abschwächung der Weltkonjunktur und der deutlich überbewertete Schweizer Franken haben den stark exportorientierten Unternehmen der Branche zu schaffen gemacht.» So fielen die Exporte verglichen mit dem Vorjahr um 5.2 Prozent. Dennoch ist die Wertschöpfung der Branche um 1.4 Prozent gestiegen. Die Aussichten seien jedoch wenig erfreulich: «Die Weltwirtschaft wird fragil bleiben und es ist nicht zu erwarten, dass die wichtigsten Referenzwährungen erstarken werden.» Einmal mehr fordert der Textilverband deshalb einen Euro-Mindestkurs von 1.30 Franken sowie ein aktiveres Vorgehen der Schweizerischen Nationalbank. Andreas Sallmann betonte, der Verband müsse seine Bedürfnisse zukünftig klar kommuniziert und sich aktiv für seine Anliegen einsetzen: «Die Textil- und Bekleidungsindustrie braucht national und international bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen.»
Im Anschluss an den Rückblick auf die Zahlen des letzten Jahres beleuchtete Martin Leuthold, Art Director der Firma Jakob Schlaepfer «Die Zukunft der Couture» und Emanuel Forster, CEO der Stickerei Forster Rohner, berichtete über das «Mood Board» für die kommende Sommersaison. Inspiriert haben die Designer unter anderem «50ies jewels, stylized & glamorously poetic» oder «archived arts & crafts, inventive, artistic casual». Doch auch für Modestoffe dürfe der ökonomische Fokus nie verloren gehen: «So kreativ eine Idee auch ist, sie muss «fit for purpose» und, zumindest im Prêt-à-Porter, industriell umsetzbar sein.» Denn wenn der Stoff nicht in der finanziellen Reichweite der jeweiligen Kunden liege, bleibe es nicht selten bei einem Stück für den Laufsteg – wenn überhaupt.

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