Die Grossen antreiben

Hanno Schwab suchte nach dem besten Freeride-Tourenski. Heute beweist er, dass man Ski nachhaltig und rezyklierbar bauen kann – und gewinnt damit den Design Preis Schweiz.

Fotos: Tamara Janes

Hanno Schwab suchte nach dem besten Freeride-Tourenski. Heute beweist er, dass man Ski nachhaltig und rezyklierbar bauen kann – und gewinnt damit den Design Preis Schweiz.

Der Showroom befindet sich in einem zwischengenutzten Bürogebäude in Köniz bei Bern. Eine der Firmen, die sich hier eingenistet haben, ist Earlybird. Dahinter steckt Hanno Schwab, der soeben mit dem E-Bike vorfährt und die Besucherin in den zweiten Stock bittet. An den Wänden stehen Ski. Alle tragen sie das Logo eines abstrahierten Vogels. Ein Plakat verheisst die Lust am Freeriden. Im Alter von drei Jahren stand Hanno Schwab zum ersten Mal auf den Brettern. Im Allgäu aufgewachsen, wollte er in den Bergen studieren; Chur bot sich an. Inzwischen sieht man den Architekten ab und zu am Skilift, seiner kleinen Kinder wegen. Im Herzen aber ist er Tourengänger und Freeskier. Mit seiner Partnerin reiste er ab 2011 durch die Bergwelt, beide mit je drei Paar Ski unterwegs. «Das war mühsam, deshalb suchte ich nach der Eier legenden Wollmilchsau: einem leichten Freeride-Tourenski.» Doch nichts genügte seinen Anforderungen. «Lass uns einen besseren Ski bauen», habe sein Kollege vorgeschlagen, als Schwab über den unzulänglichen Ski an seinen Füssen schimpfte. Also los. Ein Jahr lang analysierten sie Materialien, Technologien und die Skibranche. Wie konnte man das besser machen? An der Berner Fachhochschule in Biel hatten sie Zugang zum Labor, konnten Normtests durchführen und Prüfstellen nutzen. Schwab, der seine Diplomarbeit für den Bündner Skihersteller Zai gemacht hatte, sah, wie man Ski baut. Aber nicht irgendwie. Mit biobasierten Materialien eine bessere Performance zu erreichen, lautete das Ziel. An den Wochenenden bauten sie in einer Schreinerei die Formen und pressten den ersten Ski im Vakuumsack. «Dabei ging einiges schief. Das Vakuum ging kaputt, die Temperatur stimmte nicht – und trotzdem war die erste Fahrt ein wahnsinniges Gefühl.» Schwab holt das Modell und wischt den Staub weg. Der Freeride-Ski ist breit und trotzdem überraschend leicht. Komplett überrumpel...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.