Daniela Schönbächler interpretiert die Verfahren der Wiener Glasmanufaktur Lobmeyr und vergleicht sie in ihrer Installation mit Aristoteles’ fünftem, übersinnlichem Element. Fotos: Kramar Kollektiv Fischka, Wien

Die fünfte Essenz in Glas

Die Schweizer Künstlerin nutzt Glas, um neue räumliche Situationen zu erzeugen. In ihrer Installation ‹Cabinet Quinta Essentia› interpretiert sie die Verfahren der Wiener Glasmanufaktur Lobmeyr.

‹Cabinet Quinta Essentia› nennt Daniela Schönbächler die Installation, die sie mit der Wiener Glas- und Lustermanufaktur J. & L. Lobmeyr entwickelte. Zu sehen war die Arbeit letzten Herbst an der Vienna Design Week, an einem der wenigen Festivals, die im Pandemiejahr stattfinden konnten. Im Rahmen der ‹Passionswege› lädt Festivaldirektorin Lilli Hollein jeweils internationale Designerinnen und Gestalter ein, mit lokalen Manufakturen zusammenzuspannen, und fördert so den Austausch zwischen Handwerk und Design. Im Juli letzten Jahres hatte Schönbächler die Lobmeyr-Werkstätten besucht. Mit Glas befasst sich die Schweizer Künstlerin und ausgebildete Architektin schon lange. Sie nutzt es als Medium, um neue räumliche Situationen zu erzeugen. Mit Quinta Essentia bezeichnete Aristoteles Äther als fünftes Element, das neben den irdischen Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft die Göttlichkeit des obersten Himmels bezeichnet. Ähnlich ging Schönbächler von den vorhandenen Elementen aus, sprich von den Verarbeitungstechniken, die die Manufaktur seit Generationen nutzt. Basierend darauf schuf sie ihre eigene Interpretation dieser Fertigkeiten – die ‹Quinta Essentia›. Die Installation bestand aus acht unterschiedlich bearbeiteten Glastafeln, die auf drei Wänden eines betretbaren, weissen Raums, eines ‹Cabinets›, im historischen Ladenlokal positioniert waren. Um die räumliche Enge aufzubrechen, wählte die Künstlerin für zwei gegenüberliegende Tafeln eine Verspiegelung. Blickte man hinein, erschienen die anderen Arbeiten darin. Diese Mehrfachüberlagerung erlaubte ein fast physisches Eintauchen in die Welt der Glasherstellung; zugleich wirkten die Gläser immateriell-ätherisch. Dank der radikalen Reduktion erwuchs aus dem Zusammenspiel von Schliffmustern und grafischen Elementen, wie sie bei den Klassikern von Lobmeyr vorkommen, ein eigenständiger Ausdruck....
Die fünfte Essenz in Glas

Die Schweizer Künstlerin nutzt Glas, um neue räumliche Situationen zu erzeugen. In ihrer Installation ‹Cabinet Quinta Essentia› interpretiert sie die Verfahren der Wiener Glasmanufaktur Lobmeyr.

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