Der öffentliche Sektor erobert keine neuen Märkte und kreiert nicht laufend neue Angebote. Auf Innovation ist er trotzdem angewiesen. Sie verbessert die Bürgernähe. Fotos: Patric Sandri

Die Erneuerung der verwalteten Welt

Innovation sei keine Methode, sondern eine Notwendigkeit, predigen Firmen. Das gilt auch für den öffentlichen Sektor. Das ‹Staatslabor› denkt Erneuern und Verwalten zusammen.

«Bedürfniszentrierte Verwaltung – Was lernen wir aus dem eID-Pilotprojekt in Schaffhausen?» Ein Veranstaltungstitel zum Fürchten. Kaum jemand wird sich dafür interessieren, könnte man meinen. Weit gefehlt: Bis auf den letzten Platz ist der Raum gefüllt. Der Anlass mit dem komplizierten Titel mobilisierte rund 25 Interessierte. Sie kommen aus der Zollverwaltung, der Finanzkontrolle oder dem Fedpol, aus Kantons- und Gemeindeverwaltungen, aus der IT-Branche oder bundesnahen Betrieben. Sie trafen kurz vor zwölf Uhr an der Spitalgasse in Bern ein und folgten der roten Linie bis ins Dachgeschoss des Impact Hub. Hier nistet das ‹Staatslabor›. Die Not-for-Profit-Organisation veranstaltet jeden ersten Donnerstag im Monat die ‹Staatskantine›. Ein Treffen, das als ‹Innovation Lab› für Staatsangestellte funktioniert. Die Organisation unterstützt Staat und Öffentlichkeit dabei, «mit innovativen Methoden und Technologien wirksame Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und die sich bietenden Chancen zu nutzen», wie es auf der Website in typischem Inno-Slang heisst. Digitale Identität Auf den Tischen steht Wasser, die Sandwiches haben alle selbst mitgebracht. Heute steht mit der elektronischen Identitätskarte eine Erfindung auf dem Programm, mit der wir schon lange rechnen: seit 2015, um genau zu sein. Damals eröffnete das Bundesamt für Polizei eine informelle Konsultation zum ‹Konzept für schweizerische staatlich anerkannte E-ID-Systeme›; knapp zwei Jahre später startete die Vernehmlassung zum E-ID-Gesetz. Private, aber vom Staat kontrollierte Anbieter sollen die digitale Identität entwickeln und ausstellen. Schliesslich agierten Private näher an den Nutzerinnen und Nutzern, aber auch an den «massgeblichen Technologien», so die Idee. Der Nationalrat hiess das Gesetz im März in erster Lesung gut – gegen die Ratslinke, die eine so...
Die Erneuerung der verwalteten Welt

Innovation sei keine Methode, sondern eine Notwendigkeit, predigen Firmen. Das gilt auch für den öffentlichen Sektor. Das ‹Staatslabor› denkt Erneuern und Verwalten zusammen.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.