Der Wettbewerb als Marketingtool, ff.

Firmen lieben Designwettbewerbe - sie bringen mit wenig Aufwand Aufmerksamkeit, und sind sie geschickt angelegt, profitieren alle. Also vor allem die Firma selber.

Firmen lieben Wettbewerbe - sie bringen mit wenig Aufwand Aufmerksamkeit, und sind sie geschickt angelegt, profitieren alle. Also vor allem die Firma selber. Zu diesem Thema sind wir uns ja einiges gewohnt - Vorjurierungen durch den Veranstalter, nicht abgegoltene Nutzungsrechte, unangemessene Preisgelder, unklare Reglemente. Soweit so schlecht.


Aber es geht noch schlechter. Denn nicht nur die Projekte sind Futter für die Marketender, auch die Jury gibt einiges her. Stellt sich die Firma geschickt genug an, geben sich die Juroren (und eine Jurorin) her, im Promoclip gleich noch die Uhr zu tragen, die über den Umweg des Wettbewerbs (zum Thema, ja genau – was sonst: Sustainability) vermarktet werden soll. Ohne erkennbare Not loben die einen den «Brand value» des Auslobers, andere garnieren ihre Ausführungen mit den gern gehörten Schlagworten «zeitloses Design», «Verantwortung» und «Innovation». Das einzige brauchbare Statement liefert Industrial Designer Patrick Lindon: «Sustainability is only achieved, if your raw material can regrow. Everything else is marketing.» Stimmt, aber genau darum geht es hier - und nicht um die Projekte, die Designstudierende aus sieben internationalen Schulen eingereicht habe zum Thema – was war's noch mal?


Bevor ich jetzt  drauf reinfalle und die Firma nenne: Sie werden sie finden. Auf Facebook, twitter, youtube, über den Publikumswettbewerb (ja, auch Sie sind  Dschüüüri). Googeln Sie einfach mal «sustainability» und das genannte Jurymitglied.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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