Mit dem Fernglas blickt man vom deutschen Rebberg auf Basel oder direkt in die Ausstellungsräume auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein. Fotos: © Tobias Rehberger, Fotos: Mark Niedermann

Der Rehbergweg

Der deutsche Künstler Tobias Rehberger hat entlang eines sechs Kilometer langen Weges, der die Fondation Beyeler und das Vitra Design Museum verbindet, zwölf unnatürlich wirkende Objekte angebracht.

Die Fondation Beyeler und das Vitra Design Museum gehören zu den bekannten Namen in der Museenlandschaft. Wie nahe – zumindest geographisch – die beiden Häuser liegen, mag jedoch vielen nicht bekannt sein. Mit dem Projekt «24 Stops» wurde augenfällig, dass der schlichte Renzo Piano-Bau nur ein Fussmarsch von Vitra Campus in Weil am Rhein entfernt ist. Im Sommer hatte der deutsche Künstler Tobias Rehberger entlang eines sechs Kilometer langen, über die Grenze führenden Weges, der die beiden Museen verbindet, zwölf unnatürlich wirkende Objekte angebracht. Im Frühjahr 2016 folgen zwölf weitere Wegmarken für die insgesamt 24 Stops zwischen den beiden Museen.

Ein Hochsitz, ein Fernrohr oder eine Kuckucksuhr am Wegrand, die in ihrer Spielplatzästhetik fehl am Platz wirken, werfen Fragen zu Begriffen wie Kunst und Künstlichkeit auf und lenken den Blick auf unseren Blick auf die Natur. An einem wunderschönen Herbsttag geraten die Wegmarken auf dem nach dem Künstler genannten Rehbergweg jedoch etwas in den Hintergrund. Zu farbprächtig ist der Rebhang, zu klar der Blick auf den fernen Roche Tower, zu abwechslungsreich der Weg an wohl geordneten Kohlköpfen und am schon geschlossenen Naturbad Riehen vorbei. Und doch kann man Rehbergers Wegmarken nicht als Beigemüse bezeichnen. Schliesslich wäre man ohne sie diesen Weg wohl nie gegangen und hätte sich nicht über beschränkte Sichtweisen in Zeiten von Google Maps gewundert. Eine illustrierte Wanderkarte kann hier heruntergeladen werden oder ist am Empfang der beiden Museen erhältlich.

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